• 27.05.2016 10:46

  • von Benjamin Horbelt

Schumacher-Meldungen: Haug zeigt Verständnis für Familie

Norbert Haug ehrt Michael Schumacher mit dem Nürburgring-Award und verteidigt die Geheimniskrämerei der Familie: "Das ist der zu respektierende Privatbereich"

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Ski-Unfall von Michael Schumacher im Dezember 2013 ist es um den Rekordweltmeister ruhig geworden. Nur selten gibt es offizielle Statements von seiner Managerin Sabine Kehm. Aus Sicht des ehemaligen Mercedes-Sportchefs Norbert Haug, der zuletzt zwischen 2010 und 2012 mit Schumacher zusammengearbeitet hat, genau der richtige Weg.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Nico Rosberg, Norbert Haug

Norbert Haug begleitete Michael Schumacher seit seinen Karriereanfängen Zoom

"Das muss man so unbedingt respektieren", erklärt Haug im Interview mit der 'WAZ'. "Jeder, der selbst einen Unfall oder einen schweren Krankheitsfall in der Familie hatte und immer mit der Frage konfrontiert wird, wie es dem Verwandten geht, wird das verstehen. Es ist für die Beteiligten extrem bedrückend. Und dass bei einem berühmten Mann wie Michael Schumacher diese Fragen zuhauf kommen, ist klar."

Seit den frühen 1990ern begleitet Haug die Formel-1-Karriere von Schumacher und gilt bis heute als guter Freund der Familie. 2009 sorgte dieser für das Schumacher-Comeback im damals neuen Mercedes-Team. Gegenüber der 'WAZ' verteidigt der Ex-Boss des Rekordweltmeisters die Geheimniskrämerei der Familie rund um den wahren Gesundheitszustand des heute 47-Jährigen.

Respekt gegenüber Privatbereich

"Ich las sogar davon, dass gefordert wurde, die Öffentlichkeit hätte ein Recht zu erfahren, wie es Michael Schumacher geht. Dem möchte ich entschieden widersprechen", betont Haug. "Die Familie hat es so zu gestalten, wie sie es für richtig hält. Das ist der zu respektierende Privatbereich."

"Die Familie und Managerin Sabine Kehm, die dieses so schwierige Thema bewundernswert handhabt, wissen auch, dass jedes Mal, wenn etwas kommuniziert wird, weitere bohrende Nachfragen die Folge sind. So sehr alle Interessierten wissen wollen, wie es Michael Schumacher geht, so sehr müssen wir alle akzeptieren, dass die Familie nicht dauernd neue Nachrichten herausgibt", findet er.

"Ich las sogar davon, dass gefordert wurde, die Öffentlichkeit hätte ein Recht zu erfahren, wie es Michael Schumacher geht. Dem möchte ich entschieden widersprechen." Norbert Haug

Selbst zweieinhalb Jahre später vergeht kaum eine Woche, in der kein Artikel in einem der zahlreichen Klatsch- und Tratsch-Magazine an den Kiosken zu diesem Thema zu finden ist. Obwohl es sich nur um Gerüchte und reine Spekulationen angeblicher "Insider" handelt, machen die Verlage bis heute gewinnbringend hohe Auflagen - da wird die journalistische Sorgfaltspflicht gerne mal etwas breiter ausgelegt.

Medieninteresse weiter ungebrochen

Dies zeigt aber auch, wie sehr die Menschen das Schicksal von Schumacher bis heute bewegt. Jahrelang fieberten Millionen am Sonntagnachmittag vor dem Fernsehen mit, während der Sportheld seine Runden drehte. Selbst Schumachers angeblicher Tod wurde bereits als Schlagzeile veröffentlicht. "Was da frei erfunden wird, darf man noch nicht mal ignorieren, schon das wäre zu viel Beachtung," urteilt der Medienprofi Haug.

Am Freitagabend wird erstmals der Nürburgring-Award verliehen, den 'Motorsport-Total.com' im Live-Stream überträgt. Haug sitzt neben dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Timo Glock und Formel-1-Reporter Kai Ebel in der Jury. Ein emotionaler Moment wird der "Lifetime-Achievement-Award" sein, den der Ex-Mercedes-Motorsportchef an den siebenmaligen Weltmeister verleihen wird.

Mit fünf Siegen auf der Grand-Prix-Strecke ist Schumacher bis heute Nürburgring-Rekordsieger in der Formel 1. Seine Managerin Kehm wird den Preis stellvertretend entgegennehmen, , wie Haug verrät: "Aber wir werden dies auch bei dieser Gelegenheit so adäquat behandeln, wie es für die Familie vertretbar ist. Und klarerweise gilt das auch für meine Laudatio. Michael auszuzeichnen ist mir eine riesengroße Ehre. Niemand hat den Nürburgring-Award so verdient wie er."

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