• 26.05.2016 15:31

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Renault-Fahrer einig: Barcelona-Strafe war "zu hart"

Trotz der teaminternen Spanien-Kollision zieht Palmer beim Motor gegen den Teamkollegen den Kürzeren - Die Zeitstrafe sei aber hart: "Es ist nichts passiert"

(Motorsport-Total.com) - In Barcelona gerieten nicht nur die Mercedes-Fahrer in der Formel 1 2016 teamintern aneinander. Auch bei Renault schenkten sich die Teamkollegen bis zur letzten Runde nichts, was die Fernsehkameras im Zuge des Freudenrausches von Max Verstappen kaum zeigten. Beim Spanien-Grand-Prix berührte Kevin Magnussen auf frischen Reifen den Teamkollegen Jolyon Palmer am Ende des Rennens.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen will mit Motorupdate in Monaco punkten Zoom

Die Quittung kam von den Rennkommissaren nach der Zielflagge: Dem Dänen wurde eine nachträgliche 10-Sekunde-Strafe auferlegt, die auf das Rennergebnis in Spanien bereits angerecht wurde. Magnussen entschuldige sich fair, findet das Urteil im Nachhinein aber zu hart: "Ich hätte die Strafe verstanden, wenn ich ihn abgeschossen hätte, aber es ist nichts passiert."

Auch der "Geschädigte" Palmer zeigt sich gegenüber seinem Teamkollegen nicht nachtragend: "Es war eine ziemlich aggressive Bewegung, sodass ich von der Strecke gedrängt wurde. Ich habe die Kurve geschnitten, konnte den Platz aber behalten. Wir waren bei den Stewards, was aber gar nicht nötig gewesen wäre."

Ort des Geschehens war eine langsame Schikane, wo der unterschiedliche Grip der verschieden abgenutzten Reifen zum Vorschein kam, wie Magnussen analysiert: "Ich war auf neuen Soft-Reifen und er auf sehr abgefahrenen harten Reifen. Ich war also fünf, sechs Sekunden pro Runde schneller. Wenn man so viel schneller ist, dann kann man in jeder Kurve überholen. Ich lief in Kurve 14 auf ihn auf und probierte es innen, weil ich so viel mehr Grip hatte. Ich hatte so viel Geschwindigkeitsüberschuss und er hat mich nicht gesehen. Wir haben uns deshalb berührt."

"Ich hatte so viel Geschwindigkeitsüberschuss und er hat mich nicht gesehen. Wir haben uns deshalb berührt." Kevin Magnussen

Kleine Sünden bestraft der Formel-1-Gott sofort - oder auch nicht: Denn der Leid erprobte Palmer zieht am kommenden Monaco-Wochenende gegenüber seinem Teamkollegen erneut den Kürzeren. Das neue Renault-Motorupdate soll zunächst nur beim Dänen greifen, was den 25-Jährigen aber nicht auf die Palme bringt: "Ich würde natürlich lieber den neuen Motor haben, aber ich habe letzte Woche nicht getestet und stehe in der Meisterschaft dahinter. Daher ist es normal, dass Kevin ihn bekommt. Ich werde ihn das nächste Mal bekommen und hoffe, dass er dann läuft."

In der GP2 konnte Palmer schon zwei Siege im Fürstentum Monaco einfahren, was ihn hoffnungsvoll auf das Formel-1-Wochenende blicken lässt: "Ich bin froh, wieder hier an einer Strecke zu sein, die ich liebe. Der Kurs liegt uns mehr. Das Chassis ist nicht schlecht, aber bei der Motorleistung haben wir noch Nachholbedarf."