Renault auf Spurensuche: Beim neuen Motor hört's nicht auf

Das Werksteam Renault will sich schnellstmöglich aus dem hinteren Mittefeld herauskämpfen und setzt dabei nicht nur am Motor an

(Motorsport-Total.com) - Der große Wurf ist bei Renault seit dem Comeback als Werksteam bisher ausgeblieben. Kevin Magnussen und Jolyon Palmer müssen sich noch mit Sauber und McLaren messen, statt mit Red Bull und Williams um Top-10-Plätze zu fahren. Das soll nun anders werden: In einer ersten Angriffswelle wurde der Motor grundlegend überarbeitet. Im Vergleich mit dem Kundenteam Red Bull ist Renault außerdem klar, dass auch am Chassis angesetzt werden muss - und das am liebsten schnellstmöglich.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Renault hat seine Entwicklung für die Saison 2016 noch nicht abgeschlossen Zoom

"Aus unserer Sicht müssen wir etwas tun um die Reifen besser zu verstehen, da wir uns da noch schwertun", erklärt Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul gegenüber 'Autosport'. Dem Team sei vor allem beim vergangenen Rennwochenende in Barcelona ein seltsames Verhalten beim R.S.16 aufgefallen: "Im Qualifying sahen wir etwas konkurrenzfähiger aus als im Rennen. Das war genau das Gegenteil von dem, was wir an den vorangegangenen Wochenenden erlebt haben. Wir müssen dahinter kommen, denn wir wissen, dass ein Element in unserem Paket funktioniert: der Motor."

Das hatte ihnen Red Bull mit dem sensationellen Sieg von Max Verstappen in Spanien gezeigt. Das Kundenteam war auch mit Daniel Ricciardo äußerst konkurrenzfähig unterwegs und in der Lage gewesen, Ferrari in Schach zu halten. Und in Sachen Motorleistung wird ohnehin schon in Monaco aufgerüstet - wenn auch zunächst nur mit zwei überarbeiteten Aggregaten. Renault gab eine bisher unbekannte Menge an Entwicklungs-Token für geschätzte 35 PS mehr aus, was bei den Tests in der vergangenen Woche die gewünschten Fortschritte zeigte.

"Unser Team wird schnellstmöglich von dem neuen Motor profitieren, aber wir müssen uns auch andere Bereiche anschauen, wie die Reifen", warnt Abiteboul dennoch. "In diesem Bereich könnten wir uns schnell und effektiv verbessern, wenn wir das Problem verstehen."


Fotos: Renault, Tests in Barcelona


Das Reifen-Problem des Teams führte in der Vergangenheit soweit, dass es zu massiven Reifenschäden in den Trainingssessions kam, die nachweislich nicht von Reifenhersteller Pirelli zu verantworten waren, sondern dem Chassis zu schulden sind. An dem wird nun fieberhaft gearbeitet. In Barcelona wurden bereits der Heckflügel und ein modifizierter Frontflügel getestet. Außerdem sollen eine neue Vorderradaufhängung und Veränderungen am Ladeluftkühler in Monaco für eine bessere Performance sorgen.