• 02.05.2016 21:06

  • von Dieter Rencken & Daniel Halder

Noch immer weit hinten: Manor sucht keine Ausreden

Das kleine Manor-Team kämpft um den Anschluss - Dennoch wollen es Pascal Wehrlein und Rio Haryanto diese Saison noch ins Q2 schaffen

(Motorsport-Total.com) - Verbessert, aber noch lange nicht gut genug. So lautet die Zwischenbilanz von Manor nach den ersten vier Rennen der Formel-1-Saison 2016. Nachdem das Team unter dem Namen Manor-Marussia in der vergangenen Saison allen anderen noch hoffnungslos hinterherfuhr, ist mit den Piloten Pascal Wehrlein und Rio Haryanto in diesem Jahr ein Aufwärtstrend erkennbar. Größtes Problem der Mannschaft ist die fehlende Konstanz.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein erlebt jedes Wochenende Überraschendes bei Manor Zoom

"Es ist ein ständiges Auf und Ab", konstatiert Wehrlein. "Manchmal sind wir weit weg - und plötzlich können wir doch mit Sauber oder Renault kämpfen, ohne dass wir viel am Auto verändert haben", rätselt der Deutsche über die großen Leistungsschwankungen von einer Session zur nächsten. Eine Lösung hat Wehrlein hier (geht's zum Fahrer-Porträt) nicht parat, aber immerhin eine heiße Spur: "Der Schlüssel liegt bei den Reifen. Sie sind so heikel", räumt er ein, dass Manor den Umgang mit den Pneus noch nicht hundertprozentig verstanden hat.

Immerhin: Große Fehler haben Team und Fahrer bislang weitgehend vermieden, wie Wehrlein bestätigt. "Wir treffen strategisch die richtigen Entscheidungen. In diese Prozesse bin ich involviert, das ist mir ganz wichtig." Dass es dennoch noch etwas dauern wird, bis der Anschluss ans Formel-1-Mittelfeld endgültig hergestellt ist, weiß auch der Technische Direktor John McQuilliam: "Wir sind viel stärker als vergangenes Jahr. Das Team ist zahlenmäßig größer, wir haben gute, erfahrene Leute und zwei tolle Rookie-Fahrer hinzubekommen. Wir dürfen optimistisch sein."

Budget keine Entschuldigung: Manor will mit den anderen kämpfen

Von Punkten ist Manor derzeit freilich noch ein riesiges Stück entfernt: Wehrlein wurde zweimal 18., einmal 16. und kann als bestes Ergebnis Rang 13 für sich verbuchen. Haryanto schied zweimal aus und kam in Bahrain und China auf die Plätze 17 und 21. Träumereien sind also verboten, doch ein realistisches Ziel sieht Wehrlein: "Wir sollten es dieses Jahr auf jeden Fall noch ins Q2 schaffen. Dafür muss aber alles passen."

Pascal Wehrlein

Der Deutsche hofft auf aerodynamische Verbesserungen ab dem Spanien-Rennen Zoom

Hoffnungen setzt die Truppe auf ein größeres Aerodynamik-Update, dass zum nächsten Rennwochenende in Barcelona kommen soll: "Uns fehlt Abtrieb. Ab Spanien sollten wir uns da verbessern", meint Haryanto. Für Manor geht es also nur über Geduld und harte Arbeit. "Wir sind hinten - aber nicht abgeschlagen, das ist die gute Nachricht", so Sportdirektor Dave Ryan. Dass seinem Team nur ein Mini-Budget zur Verfügung steht, will er dabei nicht als Ausrede gelten lassen: "Wir haben gute Leute. Wir müssen eben mit weniger Geld einen besseren Job als die anderen machen", so Ryan abschließend.