• 20.05.2016 11:01

  • von Benjamin Horbelt

Nach Barcelona-Crash: Mercedes überprüft 1.200 Teile

Hochdruck für die Mercedes-Mechaniker: Nach dem Crash in Barcelona werden die beiden Autos einer gründlichen Untersuchung unterzogen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Crash beim Grand Prix von Spanien ist das Mercedes-Team gezwungen, 1.200 Teile an den beiden Fahrzeugen zu überprüfen. In Barcelona war es zu einer Kollision zwischen den Teamkollegen Nico Rosberg und Lewis Hamilton gekommen. Da die ersten Freien Trainings in Monaco traditionell bereits am Donnerstag und damit einen Tag früher als an anderen Rennwochenenden beginnen, musste das Mercedes-Team auch abseits der Rennstrecke Gas geben.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Nach Team-Kollegen-Crash: Mercedes überprüft 1.200 Teile Zoom

"Zum Glück kommt so etwas sehr selten vor, aber wenn es passiert, haben wir einen ausgeklügelten Prozess dafür vorbereitet", erklärt Betriebsdirektor Rob Thomas. "Als die Autos zurück in der Garage waren, begannen wir zahlreiche Analysen. Eine Beobachtungsliste beinhaltet alle Teile, die verdächtig sind. Auf dieser Liste sind derzeit 1.000 bis 1.200 Teile, die zu uns zurückkamen. Entweder weil diese beschädigt oder unter Beobachtung gestellt sind oder sonstige Arbeiten an ihnen ausgeführt werden müssen."

Viele der Teile, wie zum Beispiel die Flügel, werden in die Mercedes-Testabteilung geschickt. Dort wird dann überprüft, ob die Teile strukturell unbeschädigt sind. Eine andere Abteilung sucht nach Rissen in den Komponenten. Zwar gäbe es laut Thomas auch Teile, die diese Prüfungen überstehen und somit wieder zur Verwendung freigegeben werden können. Im aktuellen Falle seien aber "viele Schäden" aufgetreten.

Mercedes gelang es, alle Teile innerhalb von 24 Stunden zu überprüfen, sodass die betreffenden Zulieferer oder die hauseigene Produktion schnell für Nachschub sorgen können. "Diese Planung und Organisation ist eine große Herausforderung für uns, was das Team wirklich auszeichnet", lobt Thomas seine Kollegen im Mercedes-Werk. Dafür hat der Rennstall jeden Tag zwei Konferenzen angesetzt, in denen alle Arbeitsabläufe koordiniert werden. "Die Zusammenarbeit zwischen allen Abteilungen ist nahtlos und die Kommunikation erfolgt in Echtzeit."


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Durch den engen Zeitplan hat das Team nur drei Tage Zeit, das Auto vollständig wiederherzustellen. "Es geht darum, Kompromisse und schnelle Entscheidungen zu treffen", erklärt Thomas. "An oberster Priorität steht die Sicherheit des Autos, sodass wir uns zuerst um die A-Teile kümmern. Dinge wie die Radaufhängung und dazugehörige Teile müssen in bestem Zustand sein, sodass wir unser Hauptaugenmerk darauflegen. Danach schauen wir uns natürlich die Performance-Teile an."

"An oberster Priorität steht die Sicherheit des Autos, sodass wir uns zuerst um die A-Teile kümmern." Rob Thomas