• 26.05.2016 05:45

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

McLaren nächster Champion? Wenn der Boss das sagt...

Fernando Alonso und Jenson Button begegnen dem Optimismus ihres Formel-1-Bosses mit Humor: "Ron Dennis hat immer Recht!" - McLaren-Honda auf der Jagd

(Motorsport-Total.com) - Mit zwölf WM-Zählern in der aktuellen Formel-1-Saison 2016 belegt McLaren-Honda den achten Rang in der Konstrukteurswertung. Der Rückstand auf die führenden Weltmeister von Mercedes beträgt nach nur fünf gefahrenen Grands Prix satte 145 Zähler. Und dennoch spuckt McLaren-Boss Ron Dennis große Töne. Der Brite ist vom Aufschwung seiner Mannschaft derart überzeugt, dass er sich zu der Aussage hinreißen ließ, McLaren werde nach Mercedes der nächste Champion sein.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button in einem stabilen Auto: Sein Formel-1-Wagen ist aber schneller... Zoom

"Ron hat das gesagt? Dann stimme ich natürlich komplett zu", lacht Fernando Alonso über die starken Worte seines Arbeitgebers. "Was soll ich dazu sagen? Ich kann doch meinem Chef nicht widersprechen. Ron hat immer Recht", stimmt Teamkollege Jenson Button mit in die launige Stimmung des Spaniers ein. Ron Dennis glaubt nach eigener Aussage an erhebliche Fortschritte von Honda, seine Chassisspezialisten seien zudem für den umfassenden Reglementwechsel zum kommenden Jahr bestens gerüstet.

"Ich bin jemand, der immer nur von Rennen zu Rennen denkt. So weit blicke ich nicht voraus. Niemand hat eine Ahnung, wie die Hackordnung 2017 aussehen wird", meint Button. "Aber wer weiß? Wenn wir vorher wüssten, was in Zukunft passieren wird, dann wäre es nicht sonderlich aufregend. Die neuen Regeln im kommenden Jahr stimmen uns zuversichtlich. Viele Teams werden großen Aufwand betreiben. Hoffentlich werden viele Teams auf Augenhöhe mit Mercedes kämpfen - und nicht nur um die besten Plätze hinter Mercedes."

Mit Mercedes kämpfen, nicht hinter Mercedes rangeln

"Barcelona hat uns gezeigt, was passiert, wenn es mal richtig spannend wird. Die Leute schalten die Fernseher an, wenn vier Jungs um den Sieg kämpfen und nicht nur zwei Autos eines Teams einsam vorne wegfahren. So sollte es doch immer sein. Aber so war es nun seit langer Zeit nicht mehr", sagt der Brite. "Ich wünsche mir zahlreiche Siegkandidaten, die an der Spitze kämpfen. Ich hoffe, dass wir vorne dann dabei sein werden. Wissen kann man es aber nicht."

"Es ist ein ambitioniertes Projekt", erklärt Alonso. "Im vergangenen Jahr waren wir vielleicht schwächer als erwartet, aber dieses Jahr sieht es schon ganz anders aus. Letztes Jahr war es eine Hoffnung, in diesem Jahr wird alles realer. Früher oder später wird McLaren gewinnen - ich hoffe auf früher. Warum sollten wir nicht 2017 gewinnen?" Der Spanier ist somit erheblich optimistischer als sein Teamkollege. Muss er auch sein, schließlich würde er andernfalls seinen Wechsel von Ferrari nach Woking in Zweifel ziehen.

Fernando Alonso, Ron Dennis

Ron Dennis und Fernando Alonso sind vom Aufstieg von McLaren-Honda überzeugt Zoom

"Ich bin zu McLaren gegangen, weil es ein Projekt ist, an das ich glaube. Ich bin überzeugt, dass man wieder Meisterschaften einfahren wird. Daran habe ich keine Zweifel. Wie lange es bis dorthin dauern wird, ist nicht berechenbar. Dafür ist die Formel 1 zu komplex", sagt der zweimalige Champion. "Ich bin hier in ein Projekt involviert, dass aus dem Nichts sehr schnell wächst. Es geht konsequent voran. Ich bin sicher, dass ich mit Blick auf die Zukunft die komplett richtige Entscheidung getroffen habe."