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Max Verstappens harte Landung: War der Druck zu groß?

Nach dem Sensationssieg fuhr Max Verstappen in Monaco von Fehler zu Fehler: Wie er den Renncrash erlebte und wieso die Latte für den 18-Jährigen nun höher liegt

(Motorsport-Total.com) - Völlig verpatztes Wochenende für Max Verstappen in Monaco: Der Sensationssieger von Barcelona schied im Rennen nach seinem dritten schweren Fehler aus und ist nach dem Höhenflug hart gelandet, während sein Stallkollege Daniel Ricciardo ein perfektes Wochenende ablieferte und nur wegen eines verpatzten Boxenstopps den Sieg verpasste. Das Mienenspiel des 18-Jährigen nach dem Crash in der Massenet-Kurve sagte alles.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Rückschlag für Wunderkind: Verstappen hatte in Monaco nichts zu lachen Zoom

Nach dem bitteren Fußmarsch an die Box entschuldigte sich das Formel-1-Wunderkind bei seinem Team. "Ich bin von mir selbst und für mein Team enttäuscht", sagt der Niederländer. "Sie haben nach dem gestrigen Unfall sehr hart gearbeitet, um mein Auto fertig zu bekommen. Ich habe ihnen nicht das Ergebnis geliefert, das sie verdient hätten." Bis zum Unfall in der 35. Runde sei es "gut gelaufen, und ich fühlte mich wohl". Verstappen, der aus der Boxengasse gestartet war, hatte sich bereits auf Platz neun nach vorne gearbeitet.

Kleiner Patzer mit schweren Folgen

Nach einigen tollen Manövern und dem Wechsel auf die Soft-Reifen unterschätzte er die Bedingungen. "Ich verbremste mich ein bisschen - ab diesem Zeitpunkt war ich im Grunde Passagier", beschreibt er den Unfallhergang. "Ich kam ein bisschen von der trockenen Spur ab, und dann ging es direkt in die Mauer." Ein kleiner Patzer mit schweren Folgen, denn bei Verstappens RB12 war die komplette rechte Seite nach dem Crash ramponiert.

Wie konnte es passieren, dass der 18-Jährige zwei Wochen nach seinem Sensationssieg auf den Boden der Realität zurückgeholt wurde? "Dieses Jahr waren die Bedingungen generell sehr schwierig", erklärt Verstappen. "Aber das ist keine Entschuldigung. Es geht im Rennsport eben auf und ab. Hoffentlich läuft es beim nächsten Mal besser."

Machte sich der Youngster nach seinem Höhenflug und durch die entfesselte Leistung Ricciardos selbst zu viel Druck? "Mit meinem Sieg habe ich die Latte für mich selbst ziemlich hoch gelegt", gibt Verstappen gegenüber 'Sky Sports F1' zu, dass durch das Wunder von Barcelona auch die Erwartungshaltung eine andere ist. Er sieht den Premierensieg aber gleichzeitig auch als "Erleichterung. Ich habe einen Grand Prix gewonnen, das kann ich abhaken."


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Verstappens Wochenende an der Cote d'Azur war seit Samstag von Fehlern gezeichnet: Im dritten Freien Training war er wie im Rennen in der Massenet-Kurve zu optimistisch und schlitterte in die Leitplanken. Zum Glück fand der Anprall in einem sehr spitzen Winkel statt, weshalb sich die Beschädigungen am Red-Bull-Boliden noch in Grenzen hielten. Anders der Fahrfehler im Qualifying: Verstappen verschätzte sich in Q1 in der Swimmingpool-Schikane, lenkte zu früh ein und zerstörte dabei die rechte Lenkstrebe seines RB12.

Verstappen war dadurch Passagier und donnerte geradeaus in die Leitplanken. Während Teamkollege Ricciardo eine souveräne Pole-Position herausholte, musste sich Verstappen mit Rang 21 begnügen und aus der Box starten. Selbst der erhoffte Regen brachte ihm schließlich kein Glück.