• 31.05.2016 21:42

  • von Dieter Rencken & Daniel Halder

Jenson Button kritisiert Pirelli: "Monaco bei Regen unfahrbar"

Der McLaren-Honda-Pilot ätzt nach dem Monte-Carlo-Grand-Prix gegen Reifenhersteller Pirelli - "Hoffentlich finden sie heraus, wie man Regenreifen macht"

(Motorsport-Total.com) - Als ob es in den engen Straßen Monte Carlos nicht schon schwer genug wäre, ein Formel-1-Rennen zu fahren, bescherte der Rennsonntag am vergangenen Wochenende den Piloten zu Beginn des Grands Prix auch noch strömenden Regen. Unter schwierigen Bedingungen fand - durchaus umstritten - der Start hinter dem Safety-Car statt. In der siebten Runde wurden die Piloten schließlich losgelassen, nur um kurz darauf durch den Crash von Renault-Fahrer Jolyon Palmer und dem darauffolgenden virtuellen Safety-Car wieder eingebremst zu werden.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hatte in Monaco wenig Spaß auf den Pirelli-Regenreifen Zoom

Auf der nassen Strecke im Fürstentum kamen anfänglich nicht alle Fahrer mit den erschwerten Verhältnissen gleich gut zurecht - der WM-Führende Nico Rosberg etwa schaffte es zu keiner Zeit, seine Bremsen und Regenreifen auf Temperatur zu bringen. Nicht viel besser erging es McLaren-Star Jenson Button, der das Rennen auf Rang neun beendete und sich immerhin zum dritten Mal in Folge WM-Zähler sicherte. Dennoch schimpft Button über die Bedingungen zu Beginn. Im Speziellen ist er mit den blau markierten Regen-Pirellis mehr als unzufrieden.

"Es war unfahrbar, als die Strecke nass war", motzt der Formel-1-Weltmeister von 2009. "Man hatte so viele Probleme und wir taten uns schwer, die Hinterreifen auf Temperatur zu bringen." Der Engländer gibt einen Einblick, wie es ihm im ersten Drittel des Rennes in seinem Cockpit des MP4-31 erging: "Sobald man auf die Bremse stieg, blockierten die Hinterreifen. Das ist bei Tempo 280 oder 290 Kilometer pro Stunde etwas furchterregend. Und den Hügel hinauf nach der ersten Kurve hatte ich ständig Aquaplaning."

Buttons Sorge um die Sicherheit

Doch nicht nur die mangelnde Fahrbarkeit bereitete Button Sorgen, auch die Sicherheit sah er unter diesen Bedingungen nicht als gewährleistet an. Wegen des Aquaplanings habe er an einigen Stellen langsamer machen müssen - aber: "Die Leute hinter dir rechnen damit nicht, also knallen sie dir fast ins Heck." Im Zentrum von Buttons Kritik steht Reifenhersteller Pirelli, der laut dem Routinier keine passenden Regen-Pneus für Monaco geliefert hätte.

"Die Bedingungen waren nicht die besten, und wir haben keinen Reifen, der zu Monaco bei diesen Bedingungen passt." Jenson Button

"Die Bedingungen waren nicht die besten, und wir haben keinen Reifen, der zu Monaco bei diesen Bedingungen passt. Das ist schade", so der 36-Jährige unverblümt. Da es in diesem Jahr bis zum vergangenen Wochenende noch kein Regenrennen gab, fehlten sowohl den Piloten als auch dem italienischen Lieferanten wichtige Erfahrungswerte mit den blau markierten Pneus. Die Hoffnung will Button aber nicht aufgeben. Mit leicht bissigem Unterton schließt er seine Kritik ab: "Hoffentlich findet Pirelli bei den Reifentests heraus, wie man einen Regenreifen für diese Bedingungen macht."