Frust bei Grosjean: "Mercedes hat mich zwei Mal aufgehalten"

Warum Romain Grosjean Mercedes für Platz 16 verantwortlich macht, wieso die Silberpfeile auf der Outlap langsamer sind und wieso er an ein gutes Rennen glaubt

(Motorsport-Total.com) - Frust pur bei Romain Grosjean nach dem Qualifying zum Grand Prix von Monaco: Der Franzose, der vor dem Wochenende aus Ratlosigkeit das Chassis wechseln ließ, wurde nur 15., während sein Teamkollege Esteban Gutierrez mit Platz zwölf erstmals das Qualifying-Duell gewann. Wäre der Mexikaner um zwei Zehntel schneller gewesen, hätte er es sogar ins Q3 geschafft.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Immer Ärger mit Mercedes: Romain Grosjean wurde eigebremst Zoom

"Wir haben beim Auto große Fortschritte gemacht, und ich war viel glücklicher", erklärt Grosjean, dass der Chassiswechsel offensichtlich gefruchtet hat. "Deswegen war ich so frustriert, denn ich dachte wirklich, dass wir es ins Q3 schaffen können."

Doch die Mercedes-Piloten machten dem Franzosen einen Strich durch die Rechnung. Nach Platz acht in Q1 wurde Grosjean in Q2 beide Male auf seiner Outlap von einem Silberpfeil eingebremst, wodurch er die Reifen nicht mehr auf Temperatur brachte. "Das Fenster der Reifen ist sehr schmal, und daher ist die Outlap so wichtig. In Q2 war es beide Male ein Mercedes, der mich massiv einbremste. Das war's! Ich brachte keine ordentliche Runde zusammen."

Grosjean hat auch eine Erklärung, warum es zum Zwischenfall kam: "Der Mercedes hat mehr Abtrieb als andere, und sie fuhren daher langsamer, während ich eine schnelle Outlap benötigt hatte." Im Rennen hofft er auf Chaos: "Ich möchte mich in der ersten Kurve aus allem heraushalten und hoffe auf Regen. Hier kann viel passieren. 2014 war ich 19. in der Startaufstellung und kam als Achter ins Ziel. Es kann aber auch gar nichts passieren."

Teamkollege Gutierrez kann hingegen als Zwölfter die ersten WM-Punkte der Saison bereits riechen, obwohl auch er mit den Ultrasoft-Reifen Probleme hatte: "Zunächst hatte ich Probleme, sie auf Temperatur zu bringen, aber ich habe mich dann bei jedem Versuch besser eingestellt. Wir haben es dann hingekriegt und ich bin sehr glücklich. Vom zwölften Startplatz ist hier in Monaco vieles möglich, da vor uns viel passieren kann."


Fotos: Haas, Großer Preis von Monaco


Auch Teamchef Günther Steiner lobt sein Team, das auf die Herausforderungen im Qualifying "rasch reagiert hat". Nur bei Grosjean müsse man herausfinden, "warum er auf seiner schnellen Runde im Mittelsektor Zeit verloren hat". Für das Rennen ist er aber zuversichtlich: "Solange wir nicht in irgendwelche Zwischenfälle verwickelt sind, ist alles möglich."