Fernando Alonso: Vor dem Indy 500 kommt noch Le Mans

Fernando Alonso denkt über eine Zukunft in der WEC oder IndyCar nach und erklärt, was ihn an der MotoGP fasziniert - Rallye wäre "nicht attraktiv" für den Spanier

(Motorsport-Total.com) - Doppelweltmeister Fernando Alonso ist der Pilot mit den viertmeisten Rennteilnahmen in der Formel 1. Ganze 257 Grands Prix hat der Spanier bereits bestritten. Zwei Weltmeistertitel und 32 Siege später denkt der derzeitige McLaren-Fahrer noch nicht über Rücktritt oder Abgang nach.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Quo vadis, Fernando? Wird der Spanier in Zukunft IndyCar fahren? Oder Le Mans? Zoom

Anlässlich des 100. Indy 500, das am letzten Sonntag im Mai stattfinden wird, wurde Alonso im Rahmen seines Heimrennens in Barcelona dazu befragt. Der Spanier, der sich gerne andere Rennserien ansieht, könnte sich konträr zu seinem Teamkollegen Jenson Button sehr wohl vorstellen, einmal IndyCar zu fahren. Er könnte es somit Juan Pablo Montoya, der das vorjährige Indy 500 gewinnen konnte, gleichtun. (Alle Infos zum legendären Indy 500 in der US-Rubrik!)

"Ich würde eines Tages gerne dort fahren, aber das ist noch so weit weg", erklärt Alonso. "Darüber denke ich jetzt noch nicht nach. An erster Stelle kommt die Formel 1." Und so schnell soll sich daran auch nichts ändern. Alonso ist einer von nur drei Piloten, neben Sebastian Vettel und Lewis Hamilton, die für die kommende Formel-1-Saison einen Vertrag haben. Alonso will jenen Dreijahresvertrag mit McLaren erfüllen.

Alonso: Erste Wahl wäre Le Mans

Sollte er danach keine Lust mehr verspüren, in der Königsklasse anzutreten, dann wäre IndyCar zwar eine Option, "meine erste Wahl wäre aber womöglich Le Mans". Bereits mehrfach bekundete der Asturier, neben Daniel Ricciardo oder Nico Hülkenberg, der 2015 beim Klassiker an der Sarthe triumphieren konnte, Interesse an der Langstrecken-WM. 2014 durfte er die Startflagge schwenken, 2015 wäre er mit Porsche neben seinem Kumpel Mark Webber fast in der LMP1-Klasse an den Start gegangen.

Überhaupt verkündete Alonso noch große Ziele für seine weitere Karriere im Motorsport. Nachdem ihm aufgrund mangelnder Erfolge bei McLaren-Honda Motivationsschwierigkeiten nachgesagt wurden, kontert der erfahrene Pilot mit einer Ankündigung: Ihn reizt die sogenannte "Triple Crown", also die ultimative Krone im Motorsport, die sich ein Fahrer mit dem Gewinn der drei prestigeträchtigsten Rennen aufsetzen kann: dem Indy 500, den 24 Stunden von Le Mans und dem Formel-1-Grand-Prix von Monaco. Dies konnte bisher als einziger Pilot nur Graham Hill vollbringen.

Fernando Alonso, Mark Webber

Le Mans 2014: Fernando Alonso mit Mark Webber in der Porsche-Box Zoom

In Monaco gelang Alonso der Sieg bereits zweimal - 2006 im Renault, 2007 im McLaren. Ob er allerdings den Schritt in eine andere Premiumrennserie noch vollzieht, kann er zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten: "Das (Le Mans; Anm. d. Red.) wäre der erste Schritt." Er wisse allerdings nicht, wie motiviert er zum Zeitpunkt seines Formel-1-Rücktritts im fortgeschrittenen Alter noch sei.

MotoGP "sehr beeindruckend", Rallye "nicht attraktiv"

Auch die MotoGP hat es Alonso angetan, er war als Gast von Honda zuletzt beim Rennen in Mugello vor Ort und schwärmte über die Zweiradakrobaten: "Das ist unglaublich und sehr beeindruckend, wenn man sieht, wie nervös sich das Bike beim Anbremsen in den Kurven verhält. Für uns sind das Helden", meint er über Valentino Rossi, Marc Marquez und Co. gegenüber 'MotoGP.com'. Im Dezember des Vorjahres nahm der 34-Jährige selbst auf dem MotoGP-Bike von Marc Marquez Platz und drehte in Motegi beim Honda-Abschlussevent ein paar Runden.

Fernando Alonso

Mugello 2016: Alonso als Gast bei der MotoGP - Im Gespräch mit C. Ezpeleta Zoom

Da er in einem Doppel-Interview mit Carlos Sainz vor dem Spanien-Wochenende anklingen ließ, dass vor allem dessen Vater, Rallyelegende Carlos Sainz sen., ein großes Vorbild in seinen Kindertragen war, liegt nahe, dass ihn auch die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) reizen könnte. Der Formel-1-Star winkt jedoch ab: "Nein, ich glaube nicht, dass ich für Rallye gut genug vorbereitet wäre."

"Das heißt nicht, dass ich behaupte, in Le Mans oder IndyCar konkurrenzfähig zu sein, aber Rallye ist noch einmal einen weiteren Schritt von der Identität der Formel 1 entfernt. Rallye wäre zu keinem Zeitpunkt wirklich attraktiv", versichert er. Somit bleiben wohl Robert Kubica und Kimi Räikkönen die bisher letzten Formel-1-Exporte in der WRC.


Fernando Alonso fährt MotoGP