• 02.04.2016 02:15

  • von Dominik Sharaf

April, April: Was die anderen geschrieben haben

Die Formel 1 in Berlin, die große Bernie-Ecclestone-Lotterie und der "kaffeelytische Umwandler" bei Force India: Wie unsere Kollegen ihre Leser am 1. April veräppelten

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur 'wir, auch zahlreiche Journalisten-Kollegen schickten ihre Leser am Freitag wieder in April. Wenn Sie uns mit unserer Geschichte, die FIA würde im Kampf gegen Doping künftig die Blutbilder der Formel-1-Piloten für ein indirektes Nachweisverfahren speichern und die Mechaniker der Teams zur Urinprobe bitten, nicht auf den Leim gegangen sind, dann vielleicht unseren Mitstreitern. Amüsant war es allemal, was am 1. April in Zeitungen und im Internet zu lesen war.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

So schön es für die Hauptstadt auch wäre: Die Formel 1 kommt nicht nach Berlin Zoom

Die Kollegen von 'Speedweek.de' narrten ihre Leser, indem sie behaupteten, dass Bernie Ecclestone und die FIA 2017 eine Formel-1-Lotterie einführen würden. Im Rahmen einer TV-Show gäbe es eine Ziehung, bei der 22 glückliche Teilnehmer für das Rennwochenende einen der Piloten zugelost bekämen. Pro eingefahrenem WM-Punkt würde an den Fan mit dem entsprechenden Los dann eine Million Euro ausgeschüttet, also 101 Millionen insgesamt. Ein Rennsieger wäre 25 Millionen wert.

Die Sache hätte einen historischen Hintergrund, heißt es in dem Artikel weiter: Weil der Grand Prix von Tripolis 1933 in Zusammenarbeit mit der libyschen Staatslotterie veranstaltet worden wäre, seien schon damals ähnliche Lose verkauft worden. Es hielten sich Gerüchte, nach denen sich italienische Piloten mit Loskäufern abgesprochen und neben den Gewinnen auch die Preisgelder unter sich aufgeteilt hätten. Ob das nicht der erste aussichtslose Fall für unsere Mythbusters-Serie ist?

Die 'Berliner Zeitung' schrieb, dass nach der Elektroserie Formel E auch die Königsklasse für ein Rennen in die Bundeshauptstadt käme. Vorbilder für einen neuen Stadtkurs seien der Albert Park in Melbourne und der Klassiker in Monaco. Auf einer Streckenskizze wurde sogar der genaue Verlauf des Kurses dargestellt: Auf 5,85 Kilometern Länge durch die Stadtteile Mitte, Friedrichshain und Kruezberg. Die Designer hätten sich so entschieden, weil die DDR einen Straßenabschnitt mit der Überbreite von 125 Metern als Parade- und Demonstrationsstrecke konzipierte, erzählte das Blatt weiter.

Mit einem vermeintlichen Screenshot der FIA-Webseite überrumpelte 'Grand Prix Diary' seine um das Datum unwissenden Twitter-Follower. Inhalt: Das Qualifying-Format würde keine 24 Stunden vor dem Zeittraining in Bahrain überarbeitet. Im neuen Modus gäbe es erst eine Ausscheidung zwischen den Piloten mit geraden Startnummern, anschließend gingen die Fahrer mit ungeraden Zahlen auf die Bahn. In einem dritten Abschnitt würde dann das 2005 abgeschaffte Einzelzeitfahren wiederbelebt.

Als besonders kreativ erwies sich eine Kaffeerösterei aus dem mittelenglischen Wellingborough: Sie lancierte eine Pressemitteilung, in der sie behauptete, Force India würde in Bahrain mit einem Antrieb, der auf ihre hauseigenen Espressobohnen als Treibstoff vertraut, auf die Bahn gehen. Das Team hätte lange an dem "kaffeelytischen Umwandler" gearbeitet und freue sich laut Finanzchef Stephan Curnow nun darauf, mit der neuen Technologie die Pole-Position zu erobern: "Wir sind voll Bohne!"

Das britische Paddock-Urgestein Joe Saward berichtete, die Truck-Racing-Legende Steve Parrish hätte Pläne, eine Bus-Rennserie ins Leben zu rufen, bei der Städte und Kommunen die Rennteams stellten. Die Fans würden als Passagiere aktiv eingebunden, weil sie in den Kurven das Gewicht verlagern müssten und die Performance des "Boliden" beeinflussen würden. Ein Test in Donington hätte bereits stattgefunden und zu Begeisterungsstürmen geführt, wenn da nicht die Werbebrücken über der Bahn gewesen wären: Sie müssten noch erhöht werden, damit auch Doppeldecker auf die Strecke könnten.