Alle Macht dem Auto: Alonso würde bei Williams abblitzen

Williams-Technikchef Pat Symonds erklärt, warum das begrenzte Budget in Grove lieber ins Auto, als in einen "Superstar-Piloten" wie Fernando Alonso gesteckt wird

(Motorsport-Total.com) - Williams will zurück an die Spitze. Diesem Ziel kommt die Mannschaft aus Grove auch immer näher. Doch bei dem Traditionsteam setzt man dabei lieber auf ein Spitzenauto, als auf einen Spitzenpiloten. Eine Weltmeister-Verpflichtung, wie etwa den zweimaligen Champion Fernando Alonso, ist in naher Zukunft nicht geplant. Williams-Technikchef Pat Symonds erklärt, warum Felipe Massa und Valtteri Bottas zurzeit die beste Besetzung sind.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Zu teuer: Fernando Alonso steht nicht auf Williams' Fahrer-Wunschliste Zoom

"Ich meine nicht, dass wir mit einem 'Superstar-Piloten' nicht etwas erreichen könnten", sagt er gegenüber 'Autosport', "aber die kosten Geld. Im Moment gibt es andere Bereiche, die ich einem Topfahrer vorziehen würde."

Mit Beginn der neuen Turbo-Ära hatte bei Williams nicht nur ein technisches, sondern vor allem ein personelles, sowie organisatorisches Umdenken stattgefunden. Das zahlte sich aus. Aus der hinteren Mittelfeld-Versenkung heraus gelang es dem einstigen Weltmeister-Team, zweimal in Folge drittbestes Team zu werden. Am Steuer des Erfolgs: das finnische Talent Bottas und der verlässliche Alt-Pilot Massa. Für Starpiloten ist bei Williams noch kein Raum - vor allem aber kein Geld da.

Symonds: "Müssten ein Jahr hungern"

"Wenn Alonso für uns fahren würde, würden wir uns das zu Nutze machen können und gut mit ihm zusammenarbeiten", überlegt Symonds, der den Spanier schon zu dessen Renault-Weltmeisterjahren betreute. "Wir würden ihm ohne Zweifel geben, was er benötigt. Aber wenn wir sein Gehalt zahlen müssten, würden wir ein Jahr lang hungern müssen."

Zu den Glanzzeiten, in den 1980er- und 1990er-Jahren, haben sich große Namen wie Alain Prost, Nigel Mansell oder Ayrton Senna noch darum gerissen, ein Williams-Cockpit zu ergattern. Derzeit muss sich das Team erst wieder als siegt- und titelfähig beweisen.


Fotostrecke: Die Williams-Story

Alonso, der derzeit bei McLaren auf den Durchbruch der neu aufgelegten Honda-Partnerschaft wartet, ist derweil auch wieder Wunschkandidat bei Renault. Williams-Pilot Bottas wurde hingegen schon als Ferraris neuer Superstar gehandelt. Für die Formel-1-Saison 2016 bleibt aber erst einmal alles beim Alten. Und das ist laut Symonds auch gut so.

Pat Symonds

Pat Symonds ist zufrieden mit der derzeitigen Entwicklung bei Williams Zoom

"Meiner Meinung nach sind sie perfekt für unser Team", sagt er über seine aktuelle Fahrerpaarung. "Sie arbeiten gut zusammen, und pushen sich gegenseitig, denn sie sind von ihren Leistungen her eigentlich recht ähnlich. Sie stacheln sich auf eine positive Weise an, was dem Team hilft. Wenn ich die alleinige Verantwortung hätte, würde ich uns genauso aufstellen, wie wir jetzt sind. Und so etwas sage ich nicht oft."