Williams: Bottas mit Raketenstart, Massa muss zittern

Für Valtteri Bottas war Platz fünf in Sao Paulo das Maximum - Felipe Massa mit ungewöhnlich hoher Reifentemperatur - Platz drei in der Teamwertung fixiert

(Motorsport-Total.com) - Von den Startplätzen sieben und acht ins Rennen gegangen, kamen die Williams-Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa beim Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo auf den Plätzen fünf und acht ins Ziel. In den Kampf um die Spitze konnten sie in einem wenig ereignisreichen Rennen aber nie eingreifen - im Gegenteil: Sowohl Bottas als auch Massa wurden von Sieger Nico Rosberg (Mercedes) überrundet.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massas Heimspiel verlief diesmal nicht so, wie er es sich gewünscht hätte Zoom

Als positive Erkenntnis des Rennens lässt sich für Williams festhalten, dass man mit den 14 gesammelten WM-Punkten bereits ein Rennen vor Schluss der Saison den dritten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in trockene Tücher gebracht hat. Verfolger Red Bull liegt 79 Punkte zurück und kann auch dann nicht mehr vorbeiziehen, sollte Massa noch eine nachträgliche Strafe erhalten.

Grund für die laufende Untersuchung durch die Rennkommissare ist die Tatsache, dass im rechten Hinterreifen des Williams von Massa bei der Messung vor dem Start eine zu hohe Temperatur und ein zu hoher Luftdruck gemessen wurden. Diesbezüglich gibt es seit einigen Wochen strikte Vorgaben, an die sich die Teams halten müssen.

Zu hohe Reifentemperatur: Massa muss um Platz acht zittern

Bei Massa wurde nach dem Fünf-Minuten-Signal vor dem Start auf der Lauffläche des rechten Hinterreifens eine Temperatur von 137 Grad Celsius gemessen. Das von Reifenlieferant Pirelli vorgegebene Limit liegt bei 110 Grad Celsius. Der Reifendruck lag bei dieser Temperatur bei 20,6 psi und damit 0,1 psi über dem zugelassenen Grenzwert. Was die Temperatur betrifft, zeigte sich Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery noch während des Rennens überrascht, dass die Reifen einen so hohen Wert überhaupt aufweisen können.

Die Frage, die nun im Fokus der Untersuchung steht, lautet: Hatte Williams eine fehlerhafte Heizdecke montiert? Bis dahin muss Massa um seine vier WM-Punkte für Platz acht noch zittern. So oder so ist dieses Ergebnis für ihn aber eine herbe Enttäuschung. "Es war definitiv eines der Brasilien-Rennen, die ich besser schnell vergesse. Meine Performance war nichts im Vergleich zur unglaublichen Unterstützung, die mir durch die Zuschauer entgegengebracht wurde. Ich bin nicht zufrieden", sagt der Lokalmatador und blickt voraus: "Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, beim letzten Rennen der Saison eine bessere Leistung abzuliefern. Anschließend müssen wir uns zu 100 Prozent aufs nächste Jahr konzentrieren."

Möglicherweise aufgrund der hohen Temperatur im rechten Hinterreifen war Massa einer der ersten, die den Reigen der Boxenstopps im Rennen eröffneten. Schon in der zehnten von 71 Runden kam der Brasilianer zum Service. In den Runden 30 und 49 kam er erneut herein und zog damit genau wie die Top 3 - Nico Rosberg, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel - eine Dreistoppstrategie durch.

Teamkollege Valtteri Bottas zog eine Zweistoppstrategie durch. Den Grundstein für Platz fünf legte er mit einem Raketenstart. Noch vor der ersten Kurve ging Bottas von Startplatz sieben kommend außen an Daniil Kwjat (Red Bull) und Nico Hülkenberg (Force India) vorbei. Anschließend hielten sich die Highlights in Bottas' Rennen aber in Grenzen.

"Der Start war richtig gut. Das war wichtig, denn einen Red Bull und einen Force India zu überholen, das wäre anderenfalls nicht einfach geworden. Anschließend war es aber ein einsames Rennen, in dem ich einfach versucht habe, die Reifen nicht zu überfahren", so Bottas. Der Viertplatzierte Kimi Räikkönen kam ebenfalls mit zwei Stopps über die Distanz. Doch auch er brummte dem Williams-Piloten eine Runde auf. "Schade, dass wir nicht mithalten konnten, aber Ferrari war deutlich schneller als wir gedacht hatten", bilanziert Bottas.


Fotostrecke: GP Brasilien, Highlights 2015

Was Williams bleibt, ist die Gewissheit, den dritten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft fixiert zu haben. Massa bezeichnet diese Leistung als "wirklich positiv, worauf wir im nächsten Jahr aufbauen können". Bottas stimmt zu: "Das war unser Ziel für diese Saison, aber im nächsten Jahr wollen wir mehr."

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