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Mecachrome bewirbt sich als Motorenhersteller 2017

Der Nächste, bitte: Nach Ilmor und AER hat sich nun auch Mecachrome bei der FIA als Hersteller des Alternativmotors ab 2017 beworben

(Motorsport-Total.com) - Neben Ilmor und AER hat sich ein dritter Hersteller für den Alternativmotor, der ab 2017 eine kostengünstige Variante zu den Hybrid-Antrieben darstellen soll, bei der FIA beworben: Mecachrome, ein bekannter Name in der Formel 1, bestätigt gegenüber 'motorsport.com', dass man eine Bewerbung bei der FIA eingereicht hat. "Die FIA verlangt nach einem Motor mit maximal 2,5 Litern. Unsere entwickelte Motorenbasis ist absolut mit der Vorgabe kompatibel", erklärt Jean-Charles Raillat, der für die Rennaktivitäten verantwortlich ist.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve Monaco Monte Carlo Williams Mecachrome FW20 1998

Jacques Villeneuve fuhr 1998 als Weltmeister mit Mecachrome-Motoren Zoom

Erst vor ein paar Monaten gewann die Schmiede die Ausschreibung für GP3-Motoren ab 2016 sowie die GP2-Serie ab 2017. Beides werden 3,4-Liter-V6-Aggregate sein, doch mit ein paar Handgriffen könnte man sich auf den gewünschten Formel-1-Stand bringen. "Für uns ist es vielleicht ein wenig einfacher", meint Raillat. "Wir haben bereits eine gute Basis, die einsatzbereit ist - mit der notwendigen Entwicklung natürlich."

Kapazitäten seien auch vorhanden, meint der Einsatzleiter: "Bei Mecachrome sind wir gewohnt, einen Motor innerhalb von sechs Monaten zu entwerfen und herzustellen. Für uns ist das Planungsfenster ziemlich groß." Zudem habe man bewiesen, dass man problemlos mehrere Programm zeitgleich laufen lassen kann. "Wir sind daran gewohnt und besitzen die menschlichen und technischen Ressourcen. Alle unsere Projekte werden komplett durchgeführt, von der Konzeption zur Produktion und dem Setup."

Konkurrent Cosworth hatte sich gegen eine Bewerbung entschieden, weil man keine Aussichten auf wirtschaftlichen Erfolg sah. Einerseits hätte man erst für viel Geld einen Motor entwickeln müssen, andererseits wäre die potenzielle Kundenlage unklar gewesen, denn bis auf Red Bull und Toro Rosso besitzen alle Teams Verträge mit Motorenpartnern, und ob Red Bull wirklich mit einem Alternativmotor antreten würde, ist eine andere Frage. Auch bei Mecachrome rechnet man, dass man zwei Kundenteams benötigen würde, um finanziell gut aufgestellt zu sein.

Auf der Sitzung der Strategiegruppe soll heute über das Thema gesprochen werden. Die Deadline für die Bewerbung lief gestern ab, und wer den Zuschlag bekommen wird, soll bald bekanntgegeben werden. Zwar weiß man um die Stärke der Konkurrenz, doch bei Mecachrome baut auf seine langjährige Erfahrung in der Formel 1. Viele Jahre lang operierte man die Einsätze für Renault, 1998 war das Williams-Team als amtierender Weltmeister gar mit von Mecachrome überarbeiteten Renault-Antrieben unterwegs.