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Lewis Hamilton warnt: "Es gibt zu viele Knöpfe am Lenkrad"

Sind die aktuellen Lenkräder der Formel 1 überfrachtet und stellen möglicherweise sogar eine Gefahr für die Piloten da? Weltmeister Lewis Hamilton mahnt zur Vorsicht

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gewaltig verändert. Das spiegelt sich nicht nur an offensichtlichen Dingen wie dem Aussehen der Autos wieder, sondern auch in vielen kleinen Details. Ein gutes Beispiel dafür ist das Lenkrad. Während es zu Zeiten von Niki Lauda oder Ayrton Senna tatsächlich nur seinen Hauptzweck erfüllte, ist es mittlerweile zu einer eigenen kleinen Kommandozentrale geworden. Doch ist diese Vielzahl an Knöpfen, Schaltern und Funktionen überhaupt sinnvoll?

Titel-Bild zur News: Lenkrad

Das aktuelle Formel-1-Lenkrad von Mercedes ist deutlich komplizierter... Zoom

"Es gibt zu viele Knöpfe am Lenkrad", erklärt Weltmeister Lewis Hamilton bei 'Sky Sports F1' und verrät: "Früher waren es noch mehr. Jetzt haben wir einige Knöpfe weggenommen, aber die Funktionen sind noch immer da." Die Änderung besteht schlicht und ergreifend darin, dass ein Schalter nun über mehrere Funktionen verfügt. Da kann auch der Fahrer schnell einmal den Überblick verlieren.

"Ich habe ein Lenkrad zuhause", verrät Hamilton und erklärt: "Auch eine 'Betriebsanleitung' ist dabei, in der erklärt wird, wofür all diese Schalter überhaupt sind. Ich muss meine Erinnerung immer mal wieder auffrischen und ich versuche, es so leicht wie möglich zu halten. Wenn sie sagen, dass wir 50 Knöpfe brauchen, dann spreche ich mit ihnen und versuche zu erreichen, dass es weniger werden."

Zumal ein Lenkrad mit so vielen Funktionen nicht unbedingt ungefährlich ist. Im Straßenverkehr ist es schließlich nicht ohne Grund verboten, während der Fahrt zum Beispiel sein Handy zu bedienen. "Sie dürfen jetzt in der Einführungsrunde auch nicht mehr mit uns sprechen. Also müssen wir viele Informationen über unser Display abrufen", erklärt Hamilton.

Alain Prost

...als das Modell von McLaren, das Alain Prost 1984 verwendete Zoom

"Man muss seine Augen also von der Strecke wegnehmen und die ganze Zeit auf die Anzeige schauen, was sehr schwierig und auch gefährlich ist", mahnt der Mercedes-Pilot. Dass der Champion mit seiner Theorie gar nicht so falsch liegt, bewies unter anderem Pastor Maldonado 2014 in China, als er im Training von der Strecke abkam und sich drehte, während er gerade an seinem Lenkrad "herumspielte".