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"Scheißprodukt": Silverstone-Boss wettert gegen die Formel 1

Geschäftsführer Patrick Allen macht die Formel 1 dafür verantwortlich, dass Silverstone in finanziellen Nöten steckt - Die Rennen seien "nicht vermarktbar"

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Rennen in Silverstone ist momentan finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Obwohl in diesem Jahr weit mehr als 100.000 Zuschauer ihren Weg an die Strecke fanden, steht es um den Grand Prix offenbar so schlecht, dass Formel-1-Boss Bernie Ecclestone jüngst sogar die Regierung aufforderte, den Veranstaltern finanziell unter die Arme zu greifen. Außerdem stimmte Ecclestone zu, dass die Gebühren für das Rennen in diesem Jahr erst 2016 gezahlt werden müssen.

Titel-Bild zur News: Silverstone

Wie lange lassen sich die britischen Fans noch für die Formel 1 begeistern? Zoom

Silverstone-Geschäftsführer Patrick Allen sieht den Grund für die finanziellen Probleme im derzeitigen Zustand der Formel 1 - und schießt scharf gegen die Königsklasse. "Schon vor Monaten habe ich 'Mr. E' (Ecclestone; Anm. d. Red.) gesagt, dass ich keine Tickets für ein Scheißprodukt verkaufen kann", wettert Allen in 'The Independent'. Er findet die Rennen für die Zuschauer komplett unattraktiv.

"Die Fans wollen keine Prozessionen sehen", weiß Allen und erklärt: "Als Promoter kann ich nur das bewerben, was mir gegeben wird. Wenn das nicht dem Standard entspricht, dann werden die Leute es auch nicht kaufen." Der Brite weiter: "Ich habe schon gesagt, dass die Leute nicht kommen, um sich Typen anzusehen, die auf Bildschirme voller Daten schauen."

"Die Fans wollen Gladiatoren sehen, die gegeneinander fahren und es in einem fairen Kampf austragen", so Allen. In der aktuellen Form seien die Rennen daher "nicht vermarktbar". Die Schuld sieht der Silverstone-Geschäftsführer allerdings nicht bei Ecclestone. "Ich denke, dass Bernie genauso frustriert ist wie wir alle", erklärt er. Tatsächlich ist es kein großes Geheimnis, dass Ecclestone beispielsweise nicht gerade ein Freund der neuen Motorengeneration ist.


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"Wie lange dauert es noch, bis der Technische Direktor oben auf dem Podium steht und nicht der Fahrer? Dann musst du das Handtuch werfen und dich nach etwas anderem umsehen", stellt Allen klar. Silverstone hat mit der Formel 1 noch einen Vertrag bis 2026, allerdings hat Ecclestone laut eigener Aussage theoretisch die Option, bereits 2016 aus dem Kontrakt auszusteigen.