Red-Bull-Junioren: Banges Warten auf die Entscheidung

Daniil Kwjat und Carlos Sainz wissen nicht, ob sie 2016 noch Formel 1 fahren werden, hoffen aber auf "die richtige Entscheidung" von Dietrich Mateschitz

(Motorsport-Total.com) - Die vier Red-Bull-Fahrer befinden sich derzeit in der unangenehmen Situation, dass sie nicht wissen, ob sie 2016 Formel 1 fahren können, obwohl sie bei ihren jeweiligen Teams eigentlich als gesetzt gelten. Denn "Oberbulle" Dietrich Mateschitz hat seine Ausstiegsdrohung erst gestern wiederholt - für den Fall, dass ihm für die beiden Teams keine konkurrenzfähigen Motoren angeboten werden.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Daniil Kwjat hofft das Beste, was Red Bulls Zukunft in der Formel 1 angeht Zoom

Bei Lokalmatador Daniil Kwjat klingt vor dem Grand Prix von Russland in Sotschi durch, dass er diese Unsicherheit nicht besonders angenehm findet: "Ich kann sowieso nichts daran ändern, außer das Auto möglichst gut zu fahren." Was eigentlich nur bedeuten kann: Die Ausstiegsdrohung von Mateschitz ist so realistisch, dass sich im Moment nicht einmal die betroffenen Fahrer sicher sein können, nächstes Jahr noch einen Job zu haben.

"Es gibt Gerüchte in den Medien, und es ist nicht schön, solche Gerüchte über dein eigenes Team zu hören", sagt Kwjat. "Aber meine Aufgabe ist es, das Auto so schnell wie möglich zu fahren. Darauf konzentriere ich mich zuallererst. Alles andere hängt in der Luft, aber dafür sind andere Leute in unserem Team zuständig. Auf die verlasse ich mich in solchen Fragen hundertprozentig."

"Die Formel 1 ist ein hartes Pflaster", fährt er fort. "Da musst du geduldig sein, die Flitterwochen sind irgendwann vorbei. Der Saisonanfang war sehr schwierig für uns, aber dann haben wir uns langsam weiterentwickelt. In den letzten Rennen waren wir ziemlich konkurrenzfähig. Alle im Team müssen geduldig bleiben, dann werden von unseren Chefs schon die richtigen Entscheidungen für die Zukunft getroffen."

Carlos Sainz

Carlos Sainz bei der heutigen FIA-Pressekonferenz in Sotschi Zoom

Mehr als hoffen kann auch Toro-Rosso-Rookie Carlos Sainz nicht: "Ich bin guter Dinge, dass wir nächstes Jahr noch hier sein werden", sagt er und ergänzt: "Wir müssen abwarten und geduldig bleiben und darauf vertrauen, dass Red Bull die richtige Entscheidung trifft. Sie werden das Beste für die Marke und die beiden Teams tun. Wir können eh nichts tun außer zu warten. Aber ich vertraue ihnen hundertprozentig."

Sainz räumt ein, nicht zu wissen, wie sich Red Bull entscheiden wird, aber: "Ich zerbreche mir nicht den Kopf deswegen. Ich bin hier, um zu fahren und das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Ich weiß nur, dass das Team hart daran arbeitet, eine Lösung für nächstes Jahr zu finden. Red Bull verdient das mehr als jeder andere, denn sie haben so viel für diesen Sport und die Formel 1 getan. Letztendlich werden sie einen guten Motor für nächstes Jahr bekommen."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Sotschi

Gerade für Toro Rosso ist die Situation schwierig, weil die Ingenieure in kurzer Zeit das komplette Heck entwerfen müssen. Das würde einen hektischen Winter bedeuten: "Wir sind natürlich spät dran, müssen das Heck designen. Zu dieser Zeit des Jahres noch nicht zu wissen, welcher Motor reinkommt, ist schwierig, aber ich habe volles Vertrauen, dass sie eine Vereinbarung treffen werden", erklärt Sainz.