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Lotus kramt in der Geschichtskiste: Erinnerungen an Mexiko

Bei Lotus hat man gute Erinnerungen an den Großen Preis von Mexiko - Vorgängerteam Benetton feierte dort einst seinen ersten Sieg in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Mexiko wird in diesem Jahr erstmals seit 1992 wieder ausgetragen. In diesen 23 Jahren hat sich in der Formel 1 eine Menge verändert: Die alten V10- beziehungsweise V12-Motoren sind längst Geschichte, gefahren wird nicht mehr in Imola oder Estoril, sondern in Abu Dhabi oder Bahrain, und die Piloten heißen nicht mehr Nigel Mansell oder Ayrton Senna. Bei Lotus blickt man vor der Rückkehr nach Mexiko gerne in diese alte Zeit zurück.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Kehrt Romain Grosjean in Mexiko-Stadt wieder in die Erfolgsspur zurück Zoom

"Früher hießen wir einmal Benetton und 1986 feierten wir in Mexiko mit Gerhard Berger unseren ersten Formel-1-Sieg", erklärt Teamchef Federico Gastaldi. Und auch beim bis heute letzten Mexiko-Grand-Prix durfte das damalige Benetton-Team über einen Platz auf dem Podium jubeln. Dritter wurde 1992 ein gewisser Michael Schumacher aus Kerpen.

Anno 2015 sitzen Romain Grosjean und Pastor Maldonado im Lotus E23. Können die beiden an die alten Erfolge in Mexiko-Stadt anknüpfen? "Es ist ein neuer Kurs und es ist schön, eine neue Strecke zu lernen", freut sich Grosjean und erklärt: "Ich erinnere mich, wie ich den Großen Preis von Mexiko als Kind schaute. Ganz besonders erinnere ich mich daran, wie Senna sich in der letzten Kurve überschlug (1991; Anm. d. Red.)."

Grosjean optimistisch, "Heimspiel" für Maldonado

"Es sieht so aus, dass das Layout jetzt mehr langsame Kurven hat. Es gibt aber noch immer eine sehr lange Gerade", so Grosjean, der zum ersten Mal in seinem Leben überhaupt nach Mexiko-Stadt reist. "Die Stadt liegt sehr hoch, aber das ist gut für mich, denn ich wurde in den Bergen geboren. Ich fahre in den Bergen auch gerne Ski oder Fahrrad. Also denke ich, dass ich gut auf das Wochenende vorbereitet bin", so der Franzose.

Sportlich hofft Grosjean auf ein besseres Abschneiden als in Austin, wo sein Rennen quasi bereits nach wenigen Metern beendet war. "Ich war ziemlich angepisst, gleich in der ersten Kurve einen Rempler zu bekommen, der mein Rennen ruiniert hat", berichtet der Franzose, der sich unter anderem den Unterboden beschädigte und die Heimreise zum zweiten Mal in Folge ohne Punkte antreten musste.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Mexiko

Ganz anders Teamkollege Maldonado: Der Venezolaner fuhr in Austin bereits zum dritten Mal in Folge in die Punkte. Für ihn ist der Grand Prix "eines der speziellsten Rennen des Jahres" - und auch ein Heimspiel. "Es ist nah an meiner Heimat und es wird Spanisch gesprochen. Daher freue ich mich darauf, alte und neue Fans zu treffen", so Maldonado.

"Es ist nah an meiner Heimat und es wird Spanisch gesprochen." Pastor Maldonado

Dank Mercedes-Power schnell?

"Es ist eine große Stadt und es gibt viele Leute, die das Event unterstützen können. Ich bin mir sicher, dass sie das auch tun werden", so der Lotus-Pilot, der am Wochenende nicht auf Regen spekuliert. "Das Wetter wird für alle gleich sein. Wir haben gezeigt, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen können, wenn auf der Strecke eine Menge passiert. Es ist ein anderer Kurs und er ist für alle neu. Wir müssen also sehen, wie unser Auto funktioniert", so Maldonado.

Doch kann Lotus in Mexiko auch im Trockenen schnell sein? "Die Start/Ziel-Gerade ist sehr lang und der E23 sollte dort ziemlich gut funktionieren", vermutet Technikchef Nick Chester und ergänzt: "Dann gibt es einen Mix von verschiedenen Kurven auf der relativ kurzen Strecke. Außerdem wird der Kurs wohl wenig Grip haben und es wird wegen dem Höhenunterschied weniger Abtrieb geben."

Mexiko-Stadt liegt 2.310 Meter über dem Meeresspiegel und stellt Teams und Piloten damit vor ganz besondere Aufgaben. "Außerdem ist die Reifenwahl sehr konservativ, weshalb es eine Herausforderung sein wird, die Reifen ins richtige Arbeitsfenster zu bringen", weiß Chester. Doch vielleicht wird es für das Team aus Enstone in Mexiko am Ende trotzdem wieder einen Grund zum Jubeln geben.