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  • 11.10.2015 08:08

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Keine Wodka-Werbung in Russland: Putin-Gesetz ist schuld

Mehrere Teams müssen beim Rennen in Sotschi auf die Logos ihrer Alkoholsponsoren verzichten, Biermarken dürfen aber in Szene gesetzt werden

(Motorsport-Total.com) - Vornamen der Fahrer, Barcodes, Striche als Platzhalter für die Buchstaben oder coole Sprüche - als Ersatz für die in der Europäischen Union verbotene Tabakwerbung ließen sich die Formel-1-Teams allerhand einfallen. Beim Russland-Grand-Prix, der an diesem Wochenende zum zweiten Mal in der Geschichte der Königsklasse ausgetragen wird, müssen drei Teams Ersatz für ihren Alkoholsponsor finden. In Sotschi darf zwar Bierwerbung, aber keine Schriftzüge hochprozentiger Getränke gezeigt werden.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Wermutstropfen bei Williams: Sieht nach Martini aus, steht aber nicht Martini drauf Zoom

Betroffen sind Williams, McLaren und Force India, die normalerweise für den Wermut Martini, die Whiskeymarke Johnny Walker beziehungsweise für die Wodkamarke Smirnoff die Werbetrommel rühren. "Man darf keine hochprozentigen Alkoholika bei einer Sportveranstaltung bewerben. So ist eben die Gesetzeslage in Russland", sagt Stephen Curnow auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Immerhin musste Force Indias Direktor für den wirtschaftlichen Betrieb nicht noch die Kingfisher-Logos abkratzen lassen.

Vijay Mallyas Biermarke ist schlicht nicht hochprozentig genug, um von der Vorschrift betroffen zu sein. "Bei dem Gesetz dreht es sich um den Alkoholgehalt des Getränks", erklärt Curnow. "Deshalb ist einiges doch erlaubt." Die entscheidende Marke sind fünf Volumenprozent.

Übrigens: Auf Straßenplakaten und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist Alkoholwerbung generell untersagt, der Verkauf von Spirituosen nur noch in speziellen Geschäften erlaubt. Bier darf nur angeboten werden, wenn die Verkaufsfläche eines Ladens größer als 50 Quadratmeter ist - und nur zwischen 8:00 bis 23:00 Uhr den Besitzer wechseln. Auch Tabakwerbung ist in Russland seit rund zwei Jahren untersagt. Das Vorgehen gegen Genussmittel gilt als Initiative des Präsidenten Wladimir Putin.