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Halb nass, halb trocken: Red Bull fühlt sich in Mexiko wohl

Das Red-Bull-Team schneidet im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Mexiko sehr gut ab - Halb feuchte, halb trockene Bedingungen helfen den Bullen

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen zwei und drei bringen sich die beiden Red-Bull-Piloten Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo im zweiten Freien Training in eine Außenseiterrolle auf die Pole-Position am Samstag. Am Mexiko-Grand-Prix-Wochenende kommen den Bullen bisher die gemischten Streckenbedingungen - halb nass, halb trocken - zugute. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko merkte dies bereits nach dem ersten Freien Training an: "Es war überraschend gut für uns, aber es war teilweise noch feucht. Das kommt uns entgegen. Wenn es abtrocknet, werden wir zurückfallen." (Zum Ergebnis!)

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Fiesta am Freitag: Red Bull zeigt im zweiten Freien Training in Mexiko auf Zoom

Daniel Ricciardo konnte insgesamt 27 Runden auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez absolvieren, dabei benötigte er für seinen schnellsten Umlauf der 4,304 Kilometer langen Strecke außerhalb von Mexiko-Stadt 1:21.868 Minuten - die drittschnellste Zeit an diesem Nachmittag.

"Die Strecke hat sich verbessert. Am Morgen war es durchgehend feucht und ölig. Am Nachmittag war es besser, aber die schnellen Kurven waren immer noch sehr rutschig. Ich weiß nicht, ob da noch immer Wasser war oder Öl, jedenfalls hat es sich nicht wirklich trocken angefühlt", schildert der Australier nach dem zweiten Freien Training. Sollte die Strecke mehr Grip aufbauen, werde es bestimmt ein großer Spaß, glaubt der Sonnyboy. Doch unter den am Freitag vorherrschenden Bedingungen habe man in jeder Runde Fehler gemacht.

Trotzdem funktioniert der RB11 in Mexiko gut, schon am vergangenen Wochenende in Austin konnten die Österreicher unter halb nassen und halb trockenen Bedingungen aufzeigen und im US-Grand-Prix kurze Zeit sogar in Führung gehen.

Ricciardo glaubt auch, dass das Streckenlayout des Autodromo in Mexiko seinem Boliden entgegenkommt: "Alle Kurven der Strecke liegen uns. Nur auf der einen langen Geraden verlieren wir. All die kleinen, schnellen Kurven und S-Passagen in der Mitte sind zu unserem Vorteil. Wir waren konkurrenzfähiger als gedacht heute", resümiert der Australier. Und auch Toro-Rosso-Rookie Max Verstappen stimmt seinem Kollegen bei 'Sky Sports F1' zu: "Sie verlieren ein bisschen auf der langen Geraden, aber die Strecke ist sehr rutschig. Und in Singapur haben sie ja auch einen guten Job gemacht, deshalb wundert es mich nicht, sie dort zu sehen."


Großer Preis von Mexiko

Und auch die Höhenlage - Mexiko-Stadt liegt rund 2000 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die höchstgelegene Strecke im Formel-1-Kalender - habe keine Probleme verursacht. "Ich habe erwartet, mehr zu spüren. Würden wir Laufen, würden wir es wahrscheinlich mehr spüren. Die dünne Luft hilft nicht beim Grip, aber wir hatten ein bisschen weniger Probleme als die anderen, was gut ist."

Ricciardo: Innerhalb ein paar Zehntel an Mercedes dranbleiben

Kann Ricciardo im Qualifying am Samstag den Angriff auf die Mercedes-Piloten um die Pole-Position eröffnen? "Das ist nicht realistisch. Wenn wir innerhalb ein paar Zehntel an Mercedes dranbleiben würden, wären wir glücklich damit", bleibt Ricciardo am Boden der Tatsachen.

Teamkollege Daniil Kwjat konnte Ricciardos Zeit im zweiten Freien Training noch unterbieten und fuhr seine schnellste Runde in 1:21.776 Minuten, war damit auch nur 0,245 Sekunden langsamer als Spitzenreiter Nico Rosberg. Auch der Russe konnte 27 Runden absolvieren.

"Die Bedingungen haben sich stark verändert. Am Beginn war es sehr rutschig, wie auf einer Rallye-Cross-Strecke. Am Nachmittag waren ziemlich viele Wolken am Himmel. Wenn man zu einem neuen Kurs kommt, erwartet man große Veränderungen übers Wochenende. Das war der Fall heute. Das ist normal an einer neuen Strecke", erklärt der 21-Jährige. Er hofft, dass er morgen im Qualifying die Dinge "etwas spannender" machen kann. Im Moment sehe es zumindest sehr eng aus zwischen Mercedes, Red Bull und Ferrari. (Zum Tagesbericht!)


Fotos: Daniil Kwjat, Großer Preis von Mexiko


Red-Bull-Achillesferse: Der erste Sektor

"Wir müssen nun analysieren, welche Herausforderungen morgen auf uns warten", schildert er seine Aufgaben am Freitagabend. Teamchef Christian Horner analysiert auf 'Sky Sports F1' die Leistung von Red Bull auf der neuen Strecke: "Unser schlechtester Sektor ist klar der erste Sektor. Man kann sehen, wir sind im zweiten und dritten Sektor die Schnellsten bis Drittschnellsten. Wenn wir noch etwas Zeit im ersten Sektor finden können, könnte das ein gutes Wochenende werden", glaubt der Brite.

"Am Beginn war es sehr rutschig, wie auf einer Rallye-Cross-Strecke." Daniil Kwjat

Er erklärt auch, wie bei Red Bull mit Modifikationen am Auto nach den Freien Trainings am Freitag verfahren wird: "Es wird nach Freitag nichts großartiges mehr am Auto verändert, es werden aber noch Ersatzteile in Milton Keynes produziert und übers Wochenende eingeflogen." Die Modifikationen, die man am Auto bringt, basieren auf den Informationen, die über die Strecke im Vorfeld vorliegen. Die Simulationen seien sehr nahe an der Realität, jedoch niemals ganz genau, so Horner.