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Pirellis Wunsch nach mehr Testtagen: Es geht langsam voran

Wie sich Pirelli das Testprogramm im Hinblick auf die Saison 2016 vorstellt und warum eine Einigung zwischen Reifenlieferant und den Teams so schwer fällt

(Motorsport-Total.com) - Nach mehrmaligem Drängen auf mehr Testtage im Hinblick auf die Formel-1-Saison 2016 ist Reifenlieferant Pirelli einen (kleinen) Schritt vorangekommen. "Man hat uns mitgeteilt, dass es nach dem Ende der Saison zwei Testtage in Abu Dhabi und im Januar zwei Testtage auf dem Circuit Paul Ricard geben soll", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Ob Pirelli über 2016 hinaus die Formel-1-Reifen liefern wird, ist weiter offen Zoom

Dabei handelt es sich jedoch noch nicht um eine endgültige Entscheidung. "Das ist der aktuelle Stand der Dinge in der Strategiegruppe. Dieser Stand muss erst noch ratifiziert werden", weiß Hembery und unterstreicht die Dringlichkeit, indem er sagt: "Und zwar schnell."

Beim Abu-Dhabi-Test will Pirelli eine weichere Variante des aktuellen Supersoft-Reifens testen, beim Test auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet, der sich künstlich bewässern lässt, sollen neue Regenreifen evaluiert werden. Was auf dem Weg zum endgültigen Absegnen der zusätzlichen Testtage noch fehlt, ist - wie so oft - die Zustimmung aller Teams. Speziell die Teams mit kleinerem Budget sehen den Kostenfaktor kritisch.

Dabei ist es gar nicht notwendig, dass alle Teams an den Testfahrten teilnehmen, wie Hembery klarstellt: "Aus unserer Sicht als Reifenlieferant genügt es, wenn wir mit einem einzigen Auto testen. Worauf es dann in der Praxis hinauslaufen wird, ist eine andere Frage."

Circuit Paul Ricard in Le Castellet

Im Januar könnte Pirelli zwei Testtage in Le Castellet spendiert bekommen Zoom

Bezogen auf die weichere Variante des Supersoft-Reifens, dessen inoffizielle Bezeichnung Supersupersoft ist, können sich einige Teams das Testen auch am Freitag eines Grand-Prix-Wochenendes vorstellen. Bei Pirelli hält man von dieser Idee allerdings wenig, weil die Teams am Rennwochenende ihre eigenen Testprogramme in den Vordergrund stellen und - so die Befürchtung von Hembery - das Pirelli-Programm zu kurz kommen könnte.

Im Hinblick auf die Formel-1-Saison 2017 spricht sich Pirelli für weitere Testtage aus. Grund: Im Sinne einer spektakuläreren Optik soll die Breite der Reifen von 24,5 auf auf 32,5 Zentimeter (Vorderreifen) beziehungsweise von 32,5 auf 42,5 Zentimeter (Hinterreifen) anwachsen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings noch gar nicht klar, ob Pirelli 2017 überhaupt noch die Reifen für die Formel 1 liefern wird. Die diesbezügliche Entscheidung der FIA lässt weiter auf sich warten.

Die nächste Sitzung des FIA-Weltrats ist für den Mittwoch kommender Woche in Paris angesetzt. Mit einer Entscheidung für den Reifenhersteller 2017 bis 2019 ist dem Vernehmen nach noch nicht zu rechnen, wohl aber mit einer Ratifizierung der eingangs erwähnten Testtage in Abu Dhabi und Le Castellet.