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Gefahr Kundenautos: Force India atmet (vorerst) durch

Force India ist glücklich, dass Kundenautos aktuell kein Themenpunkt in der Formel 1 sind, doch Robert Fernley fordert trotzdem Maßnahmen bei den Finanzen

(Motorsport-Total.com) - Es gibt ein Wort in der Formel 1, das besonders für kleine Teams ein Dorn im Auge ist: Kundenautos. Das Modell hat in den vergangenen Monaten immer wieder die Runde gemacht und für großes Aufsehen gesorgt. Kleine Rennställe wie Force India, Sauber oder Manor-Marussia sollten ihren Status als Konstrukteure aufgeben und quasi das B-Team eines großen Rennstalls wie Mercedes, Ferrari oder Red Bull werden.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Grünes Licht für Konstrukteure: Kundenteams sind aktuell kein Thema Zoom

Sie würden die Autos der großen Teams beziehen können, gleichzeitig aber kaum mehr mit Einnahmen aus den Fleischtöpfen bedacht werden, was den kleinen Rennställen nicht gefallen hat. Besonders Force India machte seinem Ärger über die Situation Luft und beschuldigte die großen Teams, dass man die Kleinen aus der Formel 1 drängen wolle. In den vergangenen Wochen hat man jedoch kaum etwas über weitere Pläne gehört.

"Die Kundenauto-Initiative ist im Moment erst einmal weg", atmet Force Indias Co-Teamchef Robert Fernley bei 'Sky Sports' durch. "Aber wenn sie wiederkommt, werden wir uns wieder genauso Gehör verschaffen", kündigt der Brite an. Force India ist weiterhin strikt gegen Kundenautos, die besonders Ende der vergangenen Saison im Gespräch waren, als Caterham und Marussia vor dem Rennen in Austin die Segel streichen mussten.

"Die Kundenautos waren ein Weg, um das Problem zu lösen, dass Teams Probleme hatten und aus der Formel 1 ausgestiegen sind", so Fernley. Doch zumindest Marussia kehrte mit neuen Geldgebern in die Königsklasse zurück, und in der kommenden Saison wird das Feld mit dem neuen Team Haas aufgestockt werden. "Im Moment haben wir eine relativ stabile Situation", sagt der Force-India-Mann. "Ich denke nicht, dass es derzeit Pläne für Kundenautos gibt, und es wäre ein Desaster für die Formel 1, wenn wir diesen Weg gehen würden."

Doch eine stabile Situation heiße laut Fernley nicht, dass alles in Butter sei. Statt sich mit Kundenautos oder dritten Boliden für Topteams herumzuschlagen, müsse man vor allem an der Einnahmenverteilung rütteln, sagt er. Aktuell gibt es in der Königsklasse ein großes Ungleichgewicht. Zwar wird das Geld zu einem gewissen Teil auch sportlich verteilt, doch Teams wie Ferrari erhalten jedes Jahr einfach so viel mehr vom Kuchen. So könnte beispielsweise Sauber Weltmeister werden und würde trotzdem weniger Geld als Ferrari kassieren, wenn diese Letzter werden würden.

Robert Fernley

Robert Fernley will mit Force India selbst Autos für die Königsklasse bauen Zoom

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte bereits verlauten lassen, dass er gerne alle Verträge in der Königsklasse zerreißen und von Neuem beginnen würde, doch das dürften die Begünstigten sicherlich nicht mitmachen. "Wir müssen die Finanzen der Formel 1 immer noch besser machen", sagt Fernley, rechnet aber nicht mit einer schnellen Lösung. "Wir haben diesbezüglich noch einen weiten Weg vor uns."

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