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Williams: Neuer Frontflügel ist ein Fortschritt

Der FW37 von Valtteri Bottas liegt mit dem neuen Frontflügel nicht perfekt, doch der Finne und Felipe Massa rechnen mit Punkten - Rob Smedley schließt Podium nicht aus

(Motorsport-Total.com) - Williams hat am Ungarn-Wochenende einen neuen Frontflügel für den FW37 dabei. Aufgrund der Kürze der Vorbereitungszeit kommt jedoch nur Valtteri Bottas in den Genuss, die Neuentwicklung auf dem Hungaroring einzusetzen. Teamkollege Felipe Massa muss sich bis zum ersten Rennwochenende nach der Sommerpause, dem Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps, gedulden. Dann wird auch er den neuen Flügel am Auto haben.

Titel-Bild zur News: Rob Smedley

Rob Smedley ist für den Ungarn-Grand-Prix alles andere als pessimistisch Zoom

Während Bottas im Qualifying auf dem Hungaroring mit dem neuen Frontflügel auf Startplatz sechs fuhr, errang Massa mit der alten Aero-Variante des FW37 Startplatz acht. Wie groß ist der Fortschritt dank des neuen Flügels? "In den Kurven fehlt es uns noch immer an Grip und an Abtrieb", bemerkt Bottas.

Rob Smedley allerdings gewinnt der Neuentwicklung Positives ab. "Nachdem Monaco ein solches Desaster für uns gewesen ist, hatten wir durchaus Zweifel, dass wir uns hier ähnlich schwertun könnten", sagt der Williams-Chefingenieur. Diese Zweifel waren zumindest im Qualifying unbegründet. "Es ist zwar auch eine Strecke mit niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit, aber die Beschaffenheit des Asphalts ist eine andere", erklärt Smedley, nachdem Bottas trotz Handlingsproblemen bis auf 0,2 Sekunden an Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen herangekommen war.

Kein Vergleich mit der Monaco-Performance

"In Monaco war das Aufwärmen der Reifen das Hauptproblem. Dieses Problem haben wir hier nicht", merkt Bottas mit Blick auf das bisher schwierigste Williams-Wochenende 2015 an. Angesichts der Performance in den drei Freien Trainings ist ein Platz in der dritten Startreihe durchaus als Erfolg für Williams zu werten.

Valtteri Bottas

Valtteri Bottas fuhr mit dem neuen Frontflügel in die dritte Startreihe Zoom

"Natürlich würde ich gern sagen, dass es nur am neuen Flügel liegt. Das würde nämlich bedeuten, dass er ein erheblicher Schritt nach vorn ist", meint Smedley und versucht, eine Einschätzung der aktuellen Situation abzugeben: "Auf dem Papier ist der neue Flügel sicherlich ein Schritt nach vorn. Genaue Zahlen kann ich aber nicht nennen. Ich sage nur so viel: Es ist ein vernünftiger Schritt. Der Flügel verhält sich so, wie wir das erwartet hatten."

Dank des neuen Frontflügels will man den Schaden auf den nicht perfekt zum FW37 passenden Strecken wie eben dem Hungaroring oder auch Singapur in Grenzen halten. Zunächst aber stehen am Sonntag die 70 Rennrunden auf dem Hungaroring auf dem Programm. Bottas startet als Sechster hinter den beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg, den beiden Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sowie Daniel Ricciardo im Red Bull.

Mit welchen Erwartungen geht Williams ins Rennen? "Angesichts der Streckencharakteristik müssen wir realistisch und auch ein bisschen pragmatisch sein", sagt Chefingenieur Smedley und präzisiert: "Die Datenanalyse hat gezeigt, dass wir den Großteil der Zeit im zweiten Sektor verloren haben, vor allem auf Sebastian."


Fotos: Williams, Großer Preis von Ungarn, Samstag


Doch Bottas ist vorsichtig optimistisch. "Vom Renntempo her sollten wir recht nah an Ferrari und Red Bull dran sein. Das Überholen ist auf dieser Strecke aber unglaublich schwierig", sagt der Finne. Massa sieht es ähnlich: "Ich glaube schon, dass wir hier ein paar WM-Punkte einfahren können, denn unser Longrun am Freitag war nicht so schlecht." Um die Überholproblematik auf dem Hungaroring weiß aber auch der Brasilianer, der eine Reihe hinter Bottas losfährt.

Smedley gibt als abschließende Losung für den Sonntag aus: "Von der Zielsetzung, auf das Podest fahren zu wollen, sollten wir niemals abweichen, denn wir haben ein großartiges Auto. Nur weil diese Strecke nicht zu unseren allerbesten zählt, heißt das nicht, dass wir das Rennen nicht mit einer positiven Grundeinstellung angehen können."