• 20.07.2015 11:46

  • von Dominik Sharaf

Weg in die Formel 1: Talente brauchen acht Millionen

Der Mercedes-Motorsportchef über Karrieren, für die es mindestens einen reichen Papa braucht - Warum Pascal Wehrlein auf die GP2 lieber verzichtet

(Motorsport-Total.com) - Jeder, der schon einmal einen Tag auf der Kartbahn verbracht hat, weiß: Motorsport ist eine teure Angelegenheit. Als wie kostspielig sich das Hobby herausstellt, wenn es zum Beruf wird, ist mit einem exklusiven Freizeitvergnügen nicht mehr vergleichbar. Um welche Summen es genau geht, verrät jemand, der sich mit Talentförderung bestens auskennt: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff spricht von rund acht Millionen Euro, die es braucht, um es von der Grundschule bis in die Formel 1 zu schaffen.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein ist froh, dass Mercedes und Toto Wolff hinter ihm stehen Zoom

Sparpotenzial besteht laut dem Österreicher kaum, wie er im Gespräch mit der britischen 'Times' verdeutlicht: "Es ist nicht möglich, diese Kosten zu senken, weil die Sache längst zum Business geworden ist. Man sollte einen Gönner oder einen reichen Papa haben", erklärt Wolff. Weil es in allen Erdteilen genügend investitionsbereite Finanziers gibt, entsteht kein Druck auf die Rennställe und die Organisatoren der einzelnen Serien, für Abhilfe zu sorgen. Die Nachfrage bestimmt also das Geschäft.

Wolff beziffert die Aufwendungen für einen Karrierebeginn im Kartsport auf eine Million Euro, anschließend droht eine weitere für den Einstieg in die Monoposto-Szene. Jährlich 350.000 Euro für das Sprungbrett Formel 3 sind dagegen relativ wenig, die GP2 als finale Vorstufe zur Königsklasse schlägt mit mindestens 1,5 Millionen Euro kräftiger zu Buche. Wolff hält an dieser Stelle bis zu fünf Millionen für möglich. Um sich dann in die Formel 1 einzukaufen, seien erneut zwei bis drei Millionen nötig.

Ein zumindest im späten Teenageralter alternativer Weg ist eine Werksförderung, etwa in der DTM. Genau diesen Luxus genießt Mercedes-Youngster Pascal Wehrlein. Er zeigt sich bei 'Crash.net' kritisch, wenn es um den direkten Formel-1-Unterbau oder die Renault-World-Series (WSbR) als Formel-1-Sprungbretter geht: "Für mich war die GP2 nie eine Option, weil ich in der Formel 3 schon von Mercedes gefördert wurde. Es braucht heute einen Hersteller, der hinter einem steht und einen unterstützt."


Fotostrecke: Pascal Wehrlein: Sein Weg in die Formel 1

Wehrlein erachtet Erfolge in den Monoposto-Championaten nicht als Garantie für eine Formel-1-Chance, die Verbindung zum Stuttgarter Autokonzern jedoch als äußerst fruchtbar. Schließlich hat sie ihm den Job als dritter Pilot im Werksteam und zusätzliche Testchancen bei Force India gebracht.

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