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  • 26.07.2015 20:36

  • von Dieter Rencken & Dennis Hamann

Sauber: Das Beste aus der Situation gemacht

Nach dem miesen Start ins Ungarn-Wochenende überraschte Sauber mit einer guten Strategie und einem fehlerfreien Rennen

(Motorsport-Total.com) - Die Sorgenfalten waren vor dem Start tief beim Team Sauber. Hatte doch das ganze Wochenende so ein bisschen der Wurm drin gesteckt. Nichts sollte so recht funktionieren. Entsprechend hoffte man bei leicht bewölktem Wetter auf Hilfe von oben: "Ich hatte mir vor dem Start eigentlich Regen gewünscht, damit wir vielleicht eine kleine Chance auf Punkte haben", verriet Marcus Ericsson gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Doch Sauber sollte es mit einer fehlerfreien taktischen Leistung auch ohne Petrus in die Punkte schaffen.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson, Felipe Nasr

Marcus Ericsson (re.) und Felipe Nasr (li.) behielten in Ungarn den Überblick Zoom

Geholfen haben dabei vor allem die anderen Teams. Ging es beim Start vor allem vorne turbulent zu, konnten die beiden Sauber hinten zumindest ihre vorletzte Startreihe gegen Manor-Marussia behaupten. Felipe Nasr musste sich dabei aber mit Leibeskräften gegen den von hinten kommenden Roberto Merhi wehren, konnte aber in der ersten Kurve auf der Innenseite seine Position behaupten. Ericsson kam nach wenigen Runden schon an Pastor Maldonado vorbei auf Position 16.

Nach den ersten Stopps rund um die 15.Runde war dann zumindest Ericsson mit Platz Sieben auf Punkte-Kurs. Nasr hing dagegen auf Platz 18 fest. Doch nach seinem ersten Stopp in Runde 18 fiel auch Ericsson wieder auf seine ursprüngliche Position zurück, konnte sich aber zumindest gegen seinen Teamkollegen behaupten. Als Maldonado dann in Runde 27 eine Durchfahrtsstrafe bekam, startete der Vormarsch der Sauber. Beide gingen schließlich an Massa vorbei und näherten sich wieder den Punkten.

Nach dem Boxenstopp alles wieder von vorne

Doch durch einen erneuten Stopp beider Fahrer ging das ganze Spiel wieder von vorne los. Als es dann zum Rennende hin Strafen für Hamilton, Maldonado gibt, und unter anderem Sainz und Räikkönen ihr Auto abstellen müssen, kam Ericsson wieder auf Position Zehn nach vorne und holte damit einen Punkt. Damit schaffte er nach dem achten Platz in Australien und dem zehnten Platz in China auch sein bestes Ergebnis der Saison.

Nasr fuhr hinter ihm auf Position elf ins Ziel. Damit kam Ericsson auch erst zum zweiten Mal in dieser Saison vor seinem Teamkollegen ins Ziel. "Es ist auch ein bisschen her, dass ich Punkte holen konnte", erklärte der Schwede dann auch. "Wir waren schon ein paar mal aussichtsreich auf Punktekurs, haben es dann aber immer nicht geschafft. Deswegen war es jetzt an der Zeit. Dass wir vor allem auf einer Strecke Punkte holen, auf der wir das nicht unbedingt erwartet haben, ist ein gutes Gefühl."

"Das Team hat das Auto über das ganze Wochenende hinweg verbessert und hat im Rennen dann auch ein paar gute strategische Entscheidungen getroffen", so der 24-Jährige weiter. "Der Reifenverschleiß war ziemlich hoch, auch wenn es nicht mehr ganz so heiß war. Aber wir haben das gut gehandelt und haben die Performance gut ausgereizt. Wir haben im Rennen wirklich das Maximum herausgeholt und vor der Sommerpause nochmal gepunktet."

Nasr: "Haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht"

"Noch Elfter zu werden ist mehr, als wir nach den Startplätzen erwarten durften", ist auch Nasr zufrieden. "Wir hatten eine gute Strategie . Trotzdem kam ich nicht weiter nach vorne, auch weil ich im Verkehr steckenblieb und dadurch Zeit verlor. Nichtsdestotrotz haben wir heute das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Jetzt blicken wir zuversichtlich auf den Großen Preis von Belgien."

Auch Teamchefin Monisha Kaltenborn ist nach dem Rennen zufrieden mit dem Ergebnis: "Ein ereignisreiches Rennen, bei dem es wichtig war fokussiert zu bleiben und die Ruhe zu bewahren. Wir sind froh, dass der Kurs hinter uns liegt. Nach der Sommerpause kommen Strecken, die unserem Auto mehr liegen. Außerdem können wir mit Updates auf der Motoren- und Chassis-Seite dann in die nächsten Rennen gehen. Damit wollen wir dann noch einige Plätze in der Konstrukteurs-Wertung gut machen."