Formel-1-Veteranen in die Formel E? Anschauen ja, fahren nein

Jenson Button und Kimi Räikkönen haben mal am Fernseher bei der Formel E vorbeigeschaut, selber fahren möchten sie allerdings nicht: Zu langsam, zu leise

(Motorsport-Total.com) - Die erste Formel-E-Saison ist seit dem vergangenen Wochenende Geschichte. In einem spannenden Finale hat sich Nelson Piquet jun. als erster Meister der Serie herausgestellt. Und während die Formel E besonders von den Beteiligten eine sehr gute Resonanz erfahren hat, drangen in der Vergangenheit besonders aus Formel-1-Kreisen immer wieder kritische Kommentare in Richtung des neuen Elektrosports.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Jarno Trulli

Jenson Button wird Weggefährte Jarno Trulli nicht in die Formel E folgen Zoom

Viele stören sich vor allem an den langsamen Autos und dem fehlenden Sound, dennoch hat Jenson Button zugegeben, dass er sich die Serie schon einmal im Fernsehen angeschaut hat, auch wenn es nicht das Finale von London war: "Ich habe ein Rennen in diesem Jahr gesehen, aber nicht aufgrund der Autos sondern aufgrund der Fahrer", sagt der Brite. "Es sind viele Fahrer dabei, gegen die ich im Verlauf der Jahre gefahren bin, und das macht die Serie aufregend."

Insgesamt 18 ehemalige Formel-1-Piloten haben mindestens einen Lauf absolviert, und bis auf Stephane Sarrazin, der 1999 in Brasilien seinen einzigen Einsatz in der Königsklasse hatte, ist Jenson Button gegen alle von ihnen gefahren. "Sie haben ein paar gute Talente in den Autos, und ich denke, dass es einen großartigen Platz für Elektroracing gibt", lobt der Brite. "Es gibt einen guten Kampf zwischen den Fahrern, aber das ist nichts, das mich interessiert."

Und damit ist der McLaren-Pilot auch schon bei der Kehrseite angelangt: Zum einmal reinschauen war es für ihn gut, selbst in der Serie antreten möchte er allerdings nicht. "Für mich ist Motorsport Motorsport. Ich liebe den Geruch, den Sound und die Geschwindigkeit - und darum geht es in der Formel 1." In der Formel E hingegen fehlen genau diese drei Komponenten, was viele Puristen auch an ihr bemängeln.


Formel-E-Rennhighlights: Das Finale in London

Die erste Saison der Elektroserie ging mit einem packenden Finale zu Ende - Die Highlights und Reaktionen gibt es in diesem Video Weitere Formelsport-Videos

Auch Kimi Räikkönen ist schon ein Veteran des Formel-1-Zirkus, doch auch der "Iceman" wird über den Status des Zuschauers nicht hinauskommen: "Ich habe das Rennen gesehen, aber ich bin nicht an der Zukunft interessiert oder daran, irgendwann mal dort zu fahren", winkt er ab und schlägt damit in die gleiche Kerbe wie Lewis Hamilton, der laut 'BBC' ebenfalls "kein Verlangen" hat, an der Elektroserie teilzunehmen.

Loic Duval, Stephane Sarrazin

Die Autos der Formel E sind für viele Formel-1-Piloten nicht aufregend Zoom

Das Projekt an sich findet bei Räikkönen allerdings Anerkennung: "Sie haben eine gute Arbeit gemacht, an ihre Orte zu kommen - das ist schön für die Leute", lobt der Ferrari-Pilot. "Aber sie sind nicht schnell, es sieht nicht spektakulär aus. Das Konzept ist für die Zukunft schön, aber mich hebt es nicht wirklich an. Aber ich bin froh, dass sie eine so gute Rennserie daraus gemacht haben." Doch für die zweite Saison werden die Karten neu gemischt. Mal schauen, welcher Formel-1-Pilot dann doch den Weg zu Alejandro Agag und seiner Serie findet.