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Red Bull & Renault: Entscheidende Wochen stehen an

Wird die Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Renault vor Auslaufen des Vertrags beendet? - Ex-Mercedes-Mann Illien und Einsatz von Token als letzte Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Renault-Antrieb lässt sich für Red Bull derzeit kein Blumentopf gewinnen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der noch bis Ende 2016 laufende Vertrag zwischen dem ehemaligen Konstrukteursweltmeister aus Milton Keynes und dem französischen Antriebshersteller vorzeitig beendet wird. Red Bull könnte - zumindest vorübergehend - auf Ferrari-Antrieb umsatteln.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger, Christian Horner

Berger und Horner einig: Ferrari kein dauerhafter Renault-Ersatz für Red Bull Zoom

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hatte den "Bullen" sowohl am Rande des Grand Prix von Kanada als auch am Rande des Grand Prix von Österreich ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist sich "sicher, dass Sergio uns sehr gerne Motoren geben würde" und bezeichnet die Worte des Ferrari-Präsidenten und FIAT-Konzernchefs als "sehr nett", stellt aber auch klar: "Wir haben einen Vertrag mit Renault für das kommende Jahr."

"Die Leute in Paris arbeiten sehr hart", beschreibt Horner den Einsatzwillen seitens Renault und merkt an: "Mir tut es für die Leute an der Rennstrecke leid, denn wir haben in den vergangenen Jahren viele Rennen gewonnen. Sie sind mit dieser Situation natürlich nicht glücklich." Einsatzwillen hin oder her: Entscheidet man sich auf Red-Bull-Seite zur Trennung von Renault, dann muss dies in Kürze passieren, um mit einem neuen Motorenpartner ausreichend Vorlaufzeit zu haben.

Berger: Ferrari-Antrieb keine Dauerlösung für Red Bull

Ferrari kann in den Augen von Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger, der in diesen Tagen häufig bei Red Bull gesichtet wird, kein dauerhafter Renault-Ersatz für Red Bull sein. "Meiner Meinung nach können für Red Bull nur Lösungen in Frage kommen, die ihnen auch eine Weltmeisterschaft einspielen können. Ich bezweifle einfach, dass man mit einem Kundenmotor von Ferrari oder auch von Mercedes in der Lage sein kann, das Werksteam regelmäßig zu schlagen. Letztendlich will weder ein Marchionne noch Mercedes geschlagen werden. Genau das ist aber das Ziel von Red Bull", so Berger gegenüber 'Sky'.

Eine letzte Hoffnung gibt es noch für die Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Renault. "Renault hat bisher keine Token verwendet. Ich schätze, bei den nächsten Motoren, die nach der Sommerpause kommen werden, werden sie Token einsetzen", bemerkt Horner. Hintergrund: Mithilfe von Ex-Mercedes-Motorenbauer Mario Illien ist der Renault-Antrieb in den vergangenen Wochen überarbeitet worden. Die in Kürze anstehenden ersten Tests auf dem Prüfstand werden für die weitere Zusammenarbeit ganz entscheidend sein.

"Letztendlich will weder ein Marchionne noch Mercedes geschlagen werden. Genau das ist aber das Ziel von Red Bull." Gerhard Berger

"Die nächsten Wochen sind entscheidend für die künftige Entwicklung", bestätigt Horner. Der ehemalige Red-Bull- und aktuelle Ferrari-Pilot Sebastian Vettel klingt ganz ähnlich: "Man sieht, dass die Situation bei ihnen (Red Bull; Anm. d. Red.) nicht rosig ist. Das belastet natürlich auch die Partnerschaft. Ich kenne das Verhältnis natürlich sehr gut. Manchmal gibt es gute Zeiten, manchmal schlechte. Was man von außen so mitbekommt, werden die nächsten Wochen und Monate ganz interessant sein."

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