McLaren-Honda in Montreal vor einem Berg von Arbeit

Fernando Alonso und Jenson Button rechnen nicht damit, es im Montreal-Qualifying in die Top 10 zu schaffen - Getriebeproblem und Regen kosten Runden

(Motorsport-Total.com) - Der erste Trainingstag zum Grand Prix von Kanada stand vor allem in den Nachmittagsstunden im Zeichen von Regenschauern. Nach einem morgendlichen Schauer war die Piste während des Vormittagstrainings komplett trocken. Nach etwa einer halben Stunde der Nachmittagssession öffnete der Himmel erneut seine Schleusen und sorgte dafür, dass die meisten Teams auf Runden im Regen verzichteten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso fuhr am Freitagvormittag in die Top 10, glaubt aber nicht an eine Wiederholung Zoom

Im Lager von McLaren-Honda erlebte Fernando Alonso einen problemlosen Vormittag. Der Spanier spulte 34 Runden ab und reihte sich auf Platz neun der Zeitenliste ein. Teamkollege Jenson Button verlor aufgrund eines Getriebeproblems eine halbe Stunde Trainingszeit und kam nur auf 25 Runden und Platz 15. Am Nachmittag beließen des die beiden McLaren-Piloten bei 21 beziehungsweise 20 Runden. Als der Regen einsetzte, hatten sowohl Alonso als auch Button Erfahrungen auf beiden Slick-Mischungen (Soft und Supersoft) gesammelt.

Neben dem Sammeln von Daten in Bezug auf die Reifen sind die beiden Ex-Weltmeister auch zur Erkenntnis gekommen, dass der Circuit Gilles Villeneuve in Montreal dem Honda-befeuerten MP4/30 - wie im Vorfeld befürchtet - nicht unbedingt auf den Leib geschneidert ist. "Mit ihren langen Geraden und harten Bremspunkten ist das eine schwierige Strecke für uns", gesteht Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai.

"Leider waren wir aufgrund des Regens nicht in der Lage, unser komplettes Programm abzuspulen. Somit müssen wir im Hinblick auf unser bestes Renn-Setup noch arbeiten. Das dritte Freie Training wird in dieser Hinsicht ganz entscheidend sein", meint Arai.

Button: Getriebeproblem oder Verschalter?

Alonso spricht zwar davon, dass "der Regen im zweiten Freien Training unser Programm kaum beeinträchtigt hat", doch auch er ist für den weiteren Verlauf des Wochenendes skeptisch. Eine Top-10-Platzierung wie sie ihm am Freitagvormittag gelungen ist, erwartet der Spanier für das Qualifying am Samstag nicht unbedingt. "Das wäre wohl zu optimistisch. Bei unserer Top-10-Platzierung hatten wir gewisse Faktoren auf unserer Seite. In der zweiten Session war ich 14. (15.; Anm. d. Red.). Deshalb rechne ich mit einer Position im Mittelfeld, so im Bereich von Platz zwölf oder 13."

Auch Teamkollege Button meint: "Im Qualifying in die Top 10 zu fahren, dürfte schwierig werden." Das Getriebeproblem, welches ihn am Vormittag eine halbe Stunde kostete, beschreibt der Brite wie folgt: "Der zweite Gang steckte fest. Vielleicht war ich beim Hochschalten in den dritten etwas zu schnell mit der Kupplung. Das Problem wurde aber schnell gelöst und ich konnte die zweite Hälfte der Session bestreiten."

Jenson Button

Button verlor am Freitagvormittag rund eine halbe Stunde Trainingszeit Zoom

Im Verlauf dieser 25 Runden sei ihm "sofort klar geworden, dass wir hinsichtlich des Setups viel Arbeit vor uns haben". Nachdem beide Freitagseinheiten absolviert sind, kommt Button zum Schluss: "Jetzt wissen wir immerhin, in welche Richtung wir arbeiten müssen. Diese Richtung haben wir bereits eingeschlagen."

McLaren-Rennleiter Eric Boullier denkt nach dem auf wenig Fahrbetrieb beschränkten zweiten Freien Training vor allem an die Fans. "Für Samstag wird besseres Wetter vorhergesagt. Hoffentlich können wir den Leuten auf den Tribünen und zu Hause etwas bieten."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Kanada, Freitag


Für Button ist es völlig nachvollziehbar, dass die Teams (mit Ausnahme von Mercedes) im Regen kein Risiko eingehen wollten. "Alle haben an diesem Wochenende neue Teile dabei. Wenn man damit abfliegt, dann war es das mit dem Upgrade. Für Samstag und Sonntag wird kein Regen vorhergesagt. Also haben wir uns dazu entschieden, das Training bei Einbruch des Regens zu beenden."