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Max Mosley spricht sich für zwei Reglements aus

Ex-FIA-Präsident Max Mosley betont die Vorteile seines Vorschlags von zwei Reglements: Die Kostenkontrolle und ein wettbewerbsfähiges Feld garantiert

(Motorsport-Total.com) - Dass die Kosten in der Formel 1 zu hoch sind, ist allen Beteiligten klar. Diskutiert wird seit Jahren, geschehen ist nichts. Durch den Geldverteilungsschlüssel erhalten die großen Teams mehr Geld als die kleinen. Die Topteams sind auch für Sponsoren attraktiver als die kleinen, die Spirale dreht sich unaufhörlich weiter und die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auf. Die Verantwortlichen diskutieren, doch auf eine gemeinsame Lösung wartet die Formel-1-Gemeinde weiterhin vergeblich.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Zwischen 1993 und 2009 war Max Mosley FIA-Präsident Zoom

Ex-FIA-Präsident Max Mosley wollte für 2010 eine Budgetobergrenze einführen, doch er scheiterte. Seit der Brite diese Forderung erstmals auf den Tisch gebracht hat, sind mittlerweile sechs Jahre vergangen. Die großen Teams und Hersteller diskutierten jahrelang über das Ressourcen-Restriktions-Abkommen, doch eine brauchbare Vereinbarung konnte nicht getroffen werden, mittlerweile verstaubt auch dieses Thema zur Kostenkontrolle in den Schubladen.

Im vergangenen April ließ Mosley, der derzeit keine aktive Rolle beim Automobilweltverband FIA oder der Formel 1 bekleidet, mit einer revolutionären Idee aufhorchen: Es soll zwei Reglements geben. Teams, die sich einem Budgetdeckel verschreiben, erhalten technische Freiheiten. Das vorgeschriebene maximal erlaubte Budget wäre die einzige Einschränkung. Teams, die sich dagegen wehren, können so viel Geld ausgeben wie sie wollen, dafür wird die technische Entwicklung massiv eingeschränkt.

Mosley ist überzeugt, dass das eine Lösung für die Formel 1 sein könnte, die Interessen der Hersteller und der kleinen Teams unter einen Hut zu bringen und gleichzeitig spannenden Rennsport zeigen zu können: "Wenn man bei der Entwicklung mehr Freiheiten hat, wird dein Auto so schnell wie bei den teuren Teams sein. Dann hätte man tolles Racing und die kleinen Teams hätten nicht so große finanzielle Schwierigkeiten", zählt Mosley bei der 'BBC' die Vorteile seiner Idee auf.


Fotos: Großer Preis von Kanada, Pre-Events


Für den 75-Jährigen ist das aktuelle Modell der Formel 1 schlichtweg falsch. Ferrari und Red Bull erhielten beispielsweise im Vorjahr dreimal so viel Geld wie Sauber oder Marussia. Unter diesen Voraussetzungen kann es kein wettbewerbsfähiges Feld geben. Dieses Problem ist die Ursache der aktuellen Probleme. Ein Motor mit 1.000 PS oder andere Reifen würden daran nichts ändern.

Deshalb fordert Mosley die Verantwortlichen zum Handeln auf: "Die Einnahmen sollten gleichmäßig verteilt werden. Bernie meint, das wäre Kommunismus und die großen Teams wären dagegen, aber es ist ein Sport. Ein Sport verlangt nach Chancengleichheit. Wenn man einem Team fünfmal so viel gibt wie einem anderen, dann ist es keine Chancengleichheit." Dass man in einem millionenschweren Business finanzielle Chancengleichheit erreichen kann, zeigt die Footballliga NFL.


Fotostrecke: Legendäre Formel-1-Teams a. D.

Mosley selbst hat mit der Formel 1 abgeschlossen. Der 75-Jährige war zwischen 1993 und 2009 FIA-Präsident. "Ich bin raus aus der Formel 1. Ich wurde 2013 gefragt, ob ich mich als Gegenkandidat zur Wahl stellen will, aber das will ich nicht mehr", spricht er seinen Nachfolger Jean Todt an. "Ich habe das alles hinter mir. Jetzt widme ich mich anderen Dingen."