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  • 26.06.2015 17:07

  • von Dominik Sharaf

Bernie Ecclestone hält Manor-Retter für Scharlatan

Verlässt sich Stephen Fitzpatrick nur auf eine Preisgeld-Beteiligung und investiert selbst nichts? - Ecclestone rügt: "Nicht genug Geld, um Team vernünftig zu führen"

(Motorsport-Total.com) - Das Comeback des Manor-Marussia-Rennstalls bereitete Bernie Ecclestone von Beginn an wenig Freude. Auch nachdem sich die Mannschaft nach acht Grands Prix überraschend solide - zwar am Feldende, aber mit einem renntauglichen und reglementkonformen Boliden - etabliert hat, lässt der Formel-1-Boss kein gutes Haar an ihr. Dass Investor Stephen Fitzpatrick das Scheckheft öffnet, bezweifelt er: "Ich glaube nicht, dass er das jemals tun wird", so Ecclestone im Gespräch mit 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Will Stevens

Will Stevens' Boss soll angeblich kein Vermögen auf dem Konto haben Zoom

Zu Beginn seines Engagements war noch von rund 45 Millionen Euro, die Fitzpatrick investieren wollte, die Rede. Ecclestone kann sich offenbar nicht vorstellen, dass Beträge wie dieser auf dem Sparbuch des Nordiren schlummern. "Er war nicht sonderlich erfolgreich dabei, das große Geld zu scheffeln, weil er nicht genug hat, um das Team vernünftig zu führen", stichelt der 84-Jährige.

Sollte Fitzpatrick tatsächlich keinen Cent lockergemacht haben, wäre Ecclestone Manor-Marussias größter Investor. Schließlich hat das Team als Neunter der Konstrukteurs-WM in der Saison 2014 Anspruch auf ein Stück des Formel-1-Einnahmenkuchens. "Er kümmert sich um Dinge, die mit finanziellen Hilfen ausgestattet sind", spielt Ecclestone darauf an und vermutet, das die Teilnahme so gesichert wird: "Er könnte darauf aufbauen und darauf verzichten, weiteres Geld reinzustecken."

Als Angriff auf Fitzpatrick will Ecclestone seine Bemerkungen nicht verstanden wissen: "Ich mache ihm überhaupt keinen Vorwurf." Der 37-Jährige verdiente Geld mit Immobilienanzeigen im Internet und einer Gratiszeitung. Anschließend kratzte er als Investmentbanker Bares zusammen, um mit dem Erwerb einer Lizenz in die Energiebranche zu wechseln und Ovo Energy als Privatkunden-Versorger zu gründen. Mittlerweile versucht sich Fitzpatrick im britischen Markt für Unternehmen.