• 10.05.2015 13:24

  • von Stefan Ziegler

"Zusätzlicher Modus": Mercedes mit mehr Qualifying-Leistung

Auf eine schnelle Runde sind die Mercedes-Piloten in der Formel-1-Saison 2015 nicht zu schlagen, weil sie mit einem "zusätzlichen Modus" mehr Leistung kriegen

(Motorsport-Total.com) - Nun ist klar, weshalb die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg in der Formel-1-Saison 2015 auf eine schnelle Runde nicht zu schlagen sind. Sportchef Toto Wolff verrät es im Gespräch mit den 'Stuttgarter Nachrichten': "Wir haben im Qualifying mehr Leistung durch einen zusätzlichen Modus." Damit distanziert Mercedes die Konkurrenz so sehr, dass sie stets ganz vorn stehen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg startet in Barcelona von der Pole - auch wegen des "Zusatz-Modus'"? Zoom

Denn eigentlich, so Wolff weiter, ist zumindest Ferrari ebenbürtig geworden. "Sie haben mit dem Motor mit uns gleichgezogen. Aus einem vermeintlichen Defizit von 45 PS ist ein Stand in der Leistung entstanden, der dem unseres Antriebs entspricht", meint der Mercedes-Sportchef und wertet den Aufschwung bei Ferrari als "große Überraschung". Der Ferrari-Motor sei nun "in etwa auf unserem Niveau".

Doch woher kommt die plötzliche Stärke des italienischen Traditionsteams, das im vergangenen Jahr noch deutlich hinterher fuhr? Wolff sieht vor allem in Sebastian Vettel einen Erfolgsfaktor und sagt: "Es gibt keine Wunder in der Formel 1. Es ist die Summe von vielen richtigen Entscheidungen, die schon in der Vergangenheit stattgefunden haben." Dazu komme, meint Wolff, ein "Trainer-Effekt".

Oder auf den Motorsport umgemünzt: ein Formel-1-Fahrer-Effekt. "Ich verstehe darunter die Veränderung, wenn eine neue Führungsperson in eine Organisation eintritt", erklärt Wolff. "Sie kann Arbeitsweisen verändern und so neue Energie einhauchen. Dabei kann gerade der Fahrer ungemein helfen." So wie Vettel bei Ferrari. Er übernahm dort das Cockpit von Leitfigur Fernando Alonso.

Für mehr Motorleistung im Qualifying sorgen kann Vettel allerdings nicht. Und der von Wolff angesprochene "Modus" wirft Fragen auf. Zumal just beim Großen Preis von Spanien in Barcelona die FIA-Bestimmungen für die Benzindurchflussmenge im Auto noch einmal verschärft wurden. Ob der Qualifying-"Modus" den Anstoß dazu gab? Das hat Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting für sich behalten.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Spanien

Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender beim Mercedes-Rennstall, sagt dazu bei 'RTL': "Es gibt Gerüchte, dass manche Teams einen Extratank haben, wo mit der richtigen Menge hineingespritzt wird. Der Tank füllt sich dann und du kannst im Rennen mehr verwenden. Das sind alles Gerüchte. Irgendwas ist aber sicher wahr. Wichtig ist nur: Ab jetzt kann das nicht mehr gemacht werden."