Virtuelles Safety-Car sorgt für Verwirrung: "Nicht notwendig!"

Das Virtuelle Safety-Car hat in Monaco heute für einige Fragezeichen gesorgt, Niki Lauda hätte lieber darauf verzichtet und gleich die echte Variante herausgeholt

(Motorsport-Total.com) - Der Einsatz des Safety-Cars nach dem Unfall von Max Verstappen sorgte heute beim Formel-1-Rennen in Monaco für Verwirrung. Zunächst wurde nämlich das Virtuelle Safety-Car von der Rennleitung beschworen, kurze Zeit später folgte die richtige Safety-Car-Phase. Auch Mercedes schien von dem kurzfristigen Wechsel verwirrt gewesen zu sein, denn der folgende Reifenwechsel kostete Lewis Hamilton den Rennsieg.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Das Safety-Car war letzten Endes doch analog auf der Strecke präsent Zoom

Zumindest bestätigt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die kurze Konfusion: "In Monaco gibt es kein GPS. Das macht die ganze Aufgabe noch schwieriger. Deshalb haben wir es falschgemacht, als die Virtual-Safety-Car-Phase zu einer Safety-Car-Phase wurde", erklärte er im Nachhinein. Doch bei der Rennleitung bestätigt man zwei Dinge: Erstens habe es GPS in Monaco gegeben und zweitens sei auch der Einsatz des Virtuellen Safety-Cars geplant gewesen.

Laut 'Autosport' habe sich Renndirektor Charlie Whiting sofort nach dem Unfall von Verstappen für das Virtuelle Safety-Car entschieden, als er jedoch ein vollständiges Bild vom Vorfall hatte und das Medical-Car hinzubeordert wurde, schickte er doch Bernd Mayländer auf die Strecke. Laut FIA sei das ein vollkommen korrekter Vorgang von Whiting gewesen.

Im Rahmenprogramm der Königsklasse war die virtuelle Variante an diesem Wochenende übrigens öfters Gast, wie in den beiden Läufen der GP2-Serie, doch in der Formel 1 feierte die Variante heute Premiere. Da kann es schon einmal zu Konfusionen kommen, meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Das virtuelle Safety-Car friert das Rennen ein, während beim echten Safety-Car alles zusammenrückt. Das ist etwas verwirrend, das müssen wir noch erproben", meint er.

"Das Virtuelle Safety-Car wurde nach dem Bianch-Unfall eingeführt, um bei schlechten Bedingungen schnell alles neutralisieren zu können. Deswegen wird bei allen Autos virtuell die Geschwindigkeit reduziert, damit nicht noch mehr passiert", erklärt Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda bei 'RTL' noch einmal den Sinn der neuen Sicherheitsvorkehrung. Die Piloten fahren gedrosselt um die Strecke und halten dabei ihre Abstände aufrecht.

"In diesem Fall war das überhaupt nicht notwendig", findet der Österreicher aber. "Hier kann man ganz normal das normale Safety-Car rausschicken, wo sich alle wieder anreihen und das Rennen neu gestartet wird", sagt er mit Blick auf das Rennen. Denn Niki Lauda ist eigentlich überhaupt kein Freund von der künstlichen Geschwindigkeitsbegrenzung: "Mich stört es schon seit langem", sagt er.

Niki Lauda

Niki Lauda fand den Einsatz der virtuellen Variante nicht notwendig Zoom

"Das Virtuelle Safety-Car ist nur in der Theorie gut, für den Rennverlauf und die Zuschauer ist es schlecht", findet der dreimalige Weltmeister und kritisiert, dass man heute zunächst auf diese Variante setzen wollte. "Dann wurde aber das Safety-Car geschickt, und dann ist alles passiert, was man von Anfang an hätte machen können."