Treffen der Strategiegruppe: Todt und Ecclestone gegen alle?

Bernie Ecclestone und Jean Todt könnten beim Treffen der Formel-1-Strategiegruppe am Donnerstag theoretisch über die Köpfe der Teams hinweg entscheiden

(Motorsport-Total.com) - Die Ausgangslage vor dem wichtigen Meeting am Donnerstag ist klar: Insgesamt 18 Stimmen wird es geben. Je sechs davon entfallen auf Rechteinhaber FOM, Automobil-Weltverband FIA und die sechs Teams Ferrari, Mercedes, McLaren, Red Bull, Williams und Force India. Man muss kein Rechenkünstler sein, um zu sehen, dass eine dieser drei Gruppen alleine keine Mehrheit erreichen kann. Daher könnten sich Bernie Ecclestone (FOM) und Jean Todt (FIA) nun zusammenschließen und wichtige Sachen über die Köpfe der Teams hinweg entscheiden.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Jean Todt

Schließen sich Bernie Ecclestone und Jean Todt am Donnerstag zusammen? Zoom

"Wenn Jean sich anschließen möchte, dann wäre es gar kein Problem. Wir müssen mit niemandem sprechen", erklärt Ecclestone, der sich am Mittwochabend mit dem Franzosen getroffen hat, um bereits vor dem großen Treffen erste Gespräche zu führen. Was zunächst einmal logisch klingt, erweist sich in der Praxis allerdings als gar nicht so einfach. "Er will sich nicht hinstellen und sagen: 'So wird es gemacht'", so Ecclestone gegenüber 'Autosport'.

"Wenn ich ein Arzt wäre und wüsste, dass ich jemandem den Arm amputieren muss, um sein Leben zu retten, denn gäbe es überhaupt keine Diskussion. Das Problem ist, dass wir diese Demokratie in unserem Sport haben. In unserem Fall ist es sogar besonders schlimm, weil die Leute miteinander im Wettbewerb stehen. Natürlich wird man niemandem helfen, einen selbst zu schlagen. Deshalb ist es sehr kompliziert. Aber ich werde mit Jean reden und wir werden sehen, was passiert", so der 84-Jährige.

Zusammen haben FOM und FIA zwölf Stimmen. Bereits zehn wären ausreichend, um einen Vorschlag von der Strategiegruppe in die Formel-1-Kommision zu bringen. Das Problem: Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich nicht nur die Teams uneinig sind. Auch Ecclestone und Todt haben unterschiedliche Ansichten, wenn es beispielsweise um die Motoren geht. Todt gilt als Fan der V6-Aggregate, Ecclestone nicht.

"Das Problem ist, dass wir diese Demokratie in unserem Sport haben." Bernie Ecclestone

Die Leidtragenden könnten vor allem die kleinen Teams sein. Der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley erklärt, dass das Treffen einen "massiven Einfluss auf die unabhängigen Teams" haben wird. Er bezeichnet es sogar als "Wendepunkt". Doch was, wenn es im Endeffekt - wie so oft in der Vergangenheit - wieder keine Einigkeit gibt? "Ich sage nicht, dass unsere Zukunft auf dem Spiel steht. Es geht darum, wie wir teilnehmen und ob wir ein konkurrenzfähiges Paket bezahlen können", so Fernley.

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