• 10.05.2015 19:32

  • von Sebastian Fränzschky & Dominik Sharaf

Red Bull: "Platz sieben ist momentan das Maximum"

Daniel Ricciardo kämpft sich in Spanien von Startplatz zehn auf Position sieben vor - Daniil Kwjat ruiniert sich sein Rennen bereits beim Start und wird Zehnter

(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist momentan weit von der Form der vergangenen Jahre entfernt. Mit den Plätzen sieben und zehn beim Spanien-Grand-Prix in Barcelona konnte man zwar beide Fahrer in die Punkteränge bringen, doch mehr als eine Runde Rückstand ist für die erfolgsverwöhnte Mannschaft eine herbe Niederlage. Momentan ist Red Bull in der Formel 1 nur die viertstärkste Kraft. Das sieht das Team ein.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo ist mit den Technikupdates von Red Bull nicht zufrieden Zoom

Ricciardo zeigte ein starkes Rennen. Von Startplatz zehn kämpfte sich der Australier bis auf Position sieben vor: "Heute war ich zufriedener, weil wir alles herausholen konnten, was in unserer Macht stand. Platz sieben war das Maximum, was das Auto hergab", unterstreicht der WM-Dritte der vergangenen Saison, der beim Grand Prix vor einem Jahr auf dem Podium stand.

Von der 2014er-Form ist Red Bull zur Zeit weit entfernt: "Einige Phasen des Rennens schenken uns Mut, doch wir liegen weiter zurück, als wir uns wünschen. Doch wir werden weiter pushen", verspricht Ricciardo. "Wir hatten an diesem Wochenende einige Upgrades, doch sie brachten nicht das, was wir erwarteten. Deswegen müssen wir weiter daran arbeiten. Wir liegen momentan etwas hinter Williams zurück, doch wir sollten den Rückstand in Monaco etwas verringern können."

Kwjat zieht gegen Sainz den Kürzeren

Teamkollege Daniil Kwjat fiel in Barcelona nach dem Start weit zurück. Im Qualifying brachte sich der WM-15. in eine gute Position. Doch Startplatz acht konnte Kwjat nicht halten: "Wir waren heute nicht schnell genug", stellt er klar. "Ich hatte eine schlechte erste Runde und verlor einige Positionen. Das hat mein Rennen geprägt. Wenn man auf dieser Strecke beim Start Positionen verliert, dann ist das Spiel so gut wie gelaufen."

"Es ist schwierig, so nah heranzukommen, damit man überholen kann", berichtet Kwjat, der sich mit Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz duellierte und den Kürzeren zog: "Ich hatte am Ende einen schönen Kampf mit Sainz", bemerkt er. "Wir müssen das Auto in jedem Bereich verbessern. Gut ist, dass wir mit beiden Autos ins Ziel kamen. Das ist hinsichtlich der Haltbarkeit eine gute Nachricht. Es war ein schlechter Tag für mich. Nun schaue ich auf Monaco und hoffe, dass ich dort konkurrenzfähiger sein kann."

Carlos Sainz, Daniil Kwjat

Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz bezwang Daniil Kwjat in der letzten Runde Zoom

Red-Bull-Teamchef Christian Horner war mit der Leistung von Ricciardo zufrieden. Horner weiß, dass seine Fahrer momentan mit stumpfen Waffen kämpfen: "Daniel zeigte ein starkes Rennen und leistete tolle Arbeit, als er alles aus dem Auto herausholte, um Platz sieben einzufahren, was momentan unserem Potenzial entspricht", schildert der Brite. "Daniil hatte eine schwierige erste Runde, bei der er im Verkehr stecken blieb. Deshalb verbrauchte er seine Reifen ziemlich schnell und musste zeitig stoppen. Er fuhr bei den beiden folgenden Stints ein solides Rennen und wurde Zehnter."

Im Vergleich zum Qualifying steigerte sich Red Bull, während Toro Rosso zurückfiel. Mit den Startplätzen fünf und sechs stellten die Junioren die Piloten des Mutter-Teams am Samstag in den Schatten. "Ricciardo nahm ihm (Carlos Sainz; Anm. d. Red.) heute 35 Sekunden ab. Toro Rosso leistet gute Arbeit, doch für uns war es ein schwieriger Weg bis zum Qualifying, weil uns die Trainingszeit fehlte. Ich denke, dass wir nicht das perfekte Setup erarbeiten konnten. Es wäre besser gewesen, wenn wir zwei volle Trainingstage gehabt hätten, um die Performance des Autos zu optimieren", schildert Horner.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Spanien, Sonntag


Renault freute sich, in Barcelona beide Autos ins Ziel gebracht zu haben: "Dieses Wochenende konzentrierten wir uns auf die Haltbarkeit der Antriebsstränge. Wir verkürzten die Fahrzeit und hatten weder im Qualifying noch im Rennen irgendwelche Probleme. Das war der erste Schritt, den wir nach den vergangenen Rennwochenenden machen mussten. Es reicht natürlich nicht aus, doch wir kehren Schritt für Schritt zu unserer Form zurück", erklärt Thierry Salvi, der für die Renault-Aggregate bei Red Bull zuständig ist. "Jeder bei Renault arbeitet sehr konzentriert. Wir hoffen, dass wir sehr bald an der Performance des Antriebsstranges arbeiten können."