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  • 16.05.2015 21:38

  • von Dominik Sharaf

Nicht nur bei Kundenautos: ART denkt über Formel 1 nach

Die Talentschmiede kann sich laut Teilhaber Nicolas Todt vorstellen, den Schritt in die Beletage des Motorsport zu unternehmen: Kunde oder Technikpartner?

(Motorsport-Total.com) - Kaum ein Rennstall ist in der Motorsportwelt so gut vernetzt wie die französische Talentschmiede ART: Die Mannen um Frederic Vasseur stemmen für Mercedes das dritte Einsatzteam in der DTM und verpassen Teamyoungster Esteban Ocon in der GP3 den Schliff. Dazu bilden sie für McLaren und Honda die Zukunftshoffnungen Stoffel Vandoorne und Nobuharu Matsushita im GP2-Cockpit aus. Mitbesitzer Nicolas Todt folgert gegenüber 'motorsport.com': "Den Formel-1-Einstieg kann ART in Erwägung ziehen."

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne ist in der Nachwusserie GP2 in den McLaren-Farben unterwegs Zoom

Hintergrund dieser Aussage ist ein mögliches Comeback der Kundenautos, das die Strategiegruppe bei ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag in Aussicht stellte. Todt, Sohn des FIA-Präsidenten Jean Todt, kann sich nach eigener Aussage ebenfalls ein Projekt in der Königsklasse nach herkömmlichem Modell, also mit einem selbst konstruierten Chassis, vorstellen, wenn sich dazu eine passende Technikpartnerschaft mit einem Topteam findet.

Diese Arbeitsweise ebnete in der jüngeren Vergangenheit vielen Einsteigern den Weg, allerdings nicht immer nachhaltig: Marussia war mit Ferrari im Bunde und schlitterte in die Insolvenz und Force India brach mit McLaren. Einen neuen Anlauf starten die US-Amerikaner von Haas Formula mit der Scuderia, betonen dabei allerdings, "kein B-Team" für die Roten zu sein und verfügen selbst über einen finanzstarken Maschinenbau-Konzern im Rücken.

Seit der Zusage für die Truppe um Patron Gene Haas und dem Ausufern der Formel-1-Finanzkrise ist es ruhig geworden um neue Teams. Bis zum Einstieg einer Investorengruppe mit Colin Kolles an der Spitze bei Caterham wurde das Forza-Rossa-Projekt des deutsch-rumänischen Tausendsassas, ebenfalls mit Ferrari verbunden, gehandelt. Das Rumoren ist längst wieder verstummt.