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  • 21.05.2015 14:18

  • von Dominik Sharaf

Mercedes: Ferraris Fortschritte wären 2014 möglich gewesen

Motorenchef Andy Cowell glaubt, dass die Scuderia Gefangener des Formel-1-Reglements war - Benzinentwicklung als wesentlicher Baustein des Fortschritts

(Motorsport-Total.com) - Mit Sebastian Vettel und Maurizio Arrivabene an Bord läuft bei Ferrari plötzlich alles wieder rund. Dass die große Trendwende bei der Scuderia auf die beiden Personalien zurückzuführen ist, glaubt Mercedes allerdings nicht. Andy Cowell macht vielmehr das Formel-1-Reglement verantwortlich, dass die Roten zum Start ins Jahr 2015 zu ihrer Form gefunden haben.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Nico Rosberg

Ferrari hätte offenbar schon 2014 aufholen können - wären nicht die Token gewesen Zoom

Der Motorenchef der Silberpfeile ist überzeugt, dass schon zum Ende der Schaffenszeit Fernando Alonsos und Stefano Domenicalis klar war, wo es hapert: "Ferrari hat schnell erkannt, bei welchen Komponenten sie nicht dort stehen, wo sie stehen wollen, aber über das Jahr hinweg waren sie in diesem Zustand gefangen", meint Cowell mit Blick auf die Token-Regelung.

Sie legt fest, wie stark im Saisonverlauf an den Antriebssträngen modifiziert werden darf. "Sie haben daran gearbeitet und sind vorangekommen", lobt der Mercedes-Mann Ferrari. Übrigens nahmen sich die Verantwortlichen in Maranello an Cowell und seiner Truppe ein Beispiel, als sie gemeinsam mit Shell am Benzin und den Schmierstoffen tüftelten.

Cowell hält das für einen bedeutenden Teil der Aufholjagd: "Die Entwicklung des Sprits ist sehr wichtig. Hut ab vor Ferrari und ihrem Ansatz, sich in diesem Punkt so zu verbessern. Unsere Leistungen sind zu einem großen Teil Petronas zu verdanken, erstens natürlich mit dem Benzin, aber auch mit den Schmierstoffen, die sicherstellen, dass wir jedes Rennen beenden."

Defekte aus der Saison 2014 abzustellen und das Durchhaltevermögen der Boliden zu steigern, genoss in Brackley und Brixworth ohnehin Priorität. "Wir haben es darauf angelegt, die Zuverlässigkeit zu steigern", weiß Cowell, der in Sachen Leistung nicht mehr viel Luft nach oben hatte: "Wir waren ja schon wettbewerbsfähig", beweist er per Wortwahl britisches Understatement.