Max Verstappen: Lob von Marko und Häkkinen

Helmut Marko von Max Verstappens Monaco-Vorstellung vor dem Crash mit Grosjean beeindruckt - Mika Häkkinen kann Strafe nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Als im Spätsommer 2014 der direkte Aufstieg des damals 16-jährigen Max Verstappen von der Formel 3 in die Formel 1 bekanntgegeben wurde, hagelte es Kritik. Nicht wenige unterstellten dem Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Jos Verstappen noch vor weit vor dem ersten Grand-Prix-Debüt, dass er den Anforderungen der Königsklasse noch nicht gewachsen sei. Auch am System wurde Kritik laut. Tenor: Wie kann es Teenagern, die noch nicht einmal einen Führerschein besitzen, erlaubt sein, Formel-1-Rennen zu fahren?

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

V-Power: Der junge Max Verstappen erobert die Formel 1 im Sturm Zoom

Inzwischen hat Max Verstappen die ersten sechs Rennen seiner Rookie-Saison bei Toro Rosso hinter sich gebracht. Dreimal kam er ins Ziel, darunter schon bei seinem erst zweiten Rennen (Malaysia) in den Punkterängen. Zweimal fiel der Niederländer unverschuldet aufgrund eines technischen Defekts aus. Einmal baute er einen Unfall. Dieser geschah am vergangenen Wochenende in Monte Carlo, als Verstappen in der Anbremszone der Sainte-Devote ins Heck des Lotus von Romain Grosjean rauschte.

Vor dem Crash, für den er eine umstrittene Strafe (Rückversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung für den anstehenden Grand Prix von Kanada) kassiert hat, überzeugte Verstappen auch auf dem schwierigen Stadtkurs im Fürstentum. "Max fuhr fantastisch", lobt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko den inzwischen 17-jährigen Niederländer gegenüber 'Motorsport.com'.

"Leider hatte er einen schlechten Boxenstopp, aber als er dem Ferrari folgte und Bottas überholte, konnte man sein Potenzial sehen", lobt Marko Verstappens Zweikämpfe mit Sebastian Vettel und Valtteri Bottas. Für den Sohn von Jos Verstappen war es der erste Monaco-Auftritt überhaupt. Den Crash mit Grosjean stuft Marko als Rennunfall ein: "Romain war genauso daran beteiligt. Er zog rüber, obwohl er sah, dass Max schon da war." Dass der Red-Bull-Motorsportberater die Strafe für den Red-Bull-Junior in Toro-Rosso-Diensten nicht nachvollziehen kann, versteht sich beinahe von selbst.


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Ex-Weltmeister Häkkinen kritisiert Entscheidung der Kommissare

Doch auch der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen hält die von den Rennkommissaren rund um Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen ausgesprochene Strafe für übertrieben. "Meiner Meinung nach war Grosjean an der Stelle nicht auf der gleichen Fahrlinie und nicht mit der gleichen Geschwindigkeit unterwegs wie in vorhergehenden Runden. Verstappen hätte dafür auf keinen Fall eine Strafe bekommen dürfen. Ich habe selbst solche Situationen erlebt und ich halte die Entscheidung nicht für richtig", urteilt Häkkinen in seinem Blog für 'Hermes'.

Mika Häkkinen

Mika Häkkinen findet die gegen Verstappen ausgesprochene Strafe nicht richtig Zoom

An seiner hohen Meinung über Verstappen ändert der Crash nichts, wie Häkkinen betont: "Ich habe vergangenes Jahr gesagt, Verstappen sei noch nicht reif für die Formel 1. Ich bin froh, dass ich damit Unrecht hatte." Was der junge Niederländer und Gleichaltrige heute leisten, sei dem zweimaligen Weltmeister aus Finnland in der gleichen Phase seiner eigenen Karriere nicht gelungen. "So jungen Männern gelingt heute, was vor 15 Jahren nicht möglich gewesen wäre", staunt Häkkinen.