Kevin Magnussen: "Vandoorne verdient ein Formel-1-Cockpit"

McLaren-Ersatzmann Kevin Magnussen: Warum das Zusehen auch gute Seiten hat und wie er mit dem GP2-Siegeszug von McLaren-Junior Stoffel Vandoorne umgeht

(Motorsport-Total.com) - Um Kevin Magnussen ist es diese Saison ruhig geworden. Der 22-jährige Däne, der im Vorjahr bei McLaren sensationell mit einem Podestplatz in der Formel 1 debütierte, wurde von seinem Rennstall aufs Abstellgleis geschoben. Auch bei seinem einmaligen Einsatz in Australien als Ersatz für den rekonvaleszenten Fernando Alonso konnte Magnussen kaum in Erscheinung treten, was auch auf den nicht konkurrenzfähigen McLaren zurückzuführen war.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen, Stoffel Vandoorne

Magnussen und GP2-Winner Vandoorne stehen bei McLaren in der Warteschleife Zoom

Nicht gerade förderlich für seine Karriere ist aber, dass ihm dieses Jahr der erst 17-jährige Rookie Max Verstappen mit seinen tollen Leistungen im Toro Rosso die Show stiehlt, außerdem fährt mit dem Belgier Stoffel Vandoorne ein McLaren-Junior in der GP2-Serie von Sieg zu Sieg und wird somit sogar zu einer internen Konkurrenz für "Zuschauer" Magnussen.

Kein Wunder, dass Magnussen etwas unruhig ist. "Ja, ich spüre ein Kribbeln in den Beinen", gibt er zu. "Ich bin aber auch sehr jung, also kann ich es mir leisten, ein Jahr lang zu tun, was ich gerade mache." Er glaubt, dass er auch dabei Fortschritte macht: "Es ist eigentlich keine schlechte Sache zuzuschauen, denn man lernt dabei unterschiedliche Sachen."

Dass er sich gegen den 23-jährigen Vandoorne nicht behaupten kann, sieht er zumindest nach außen gelassen: "Ich denke, jeder ist eine Gefahr, wenn man um ein Formel-1-Cockpit kämpft. Was kann man schon dagegen tun? Stoffel leistet wirklich gute Arbeit, und er verdient es, in die Formel 1 zu kommen. Da würde etwas nicht stimmen, wenn er es nicht in die Formel 1 schafft."

"Da würde ja etwas nicht stimmen, wenn es Vandoorne nicht in die Formel 1 schafft." Kevin Magnussen

Bei McLaren sind die Perspektiven derzeit für beide nur bedingt rosig: Jenson Button verfügt wie Rückkehrer Fernando Alonso über einen mehrjährigen Vertrag. Das Team kann derzeit wegen der technischen Probleme auf die Erfahrungswerte und den Input der beiden Routiniers kaum verzichten. Die einzige Hoffnung ist, dass einer der beiden wegen ausbleibender Erfolge die Lust an der Formel 1 verliert.

Magnussen steckt den Kopf aber nicht in den Sand: "Wir wissen, dass die Formel 1 unberechenbar ist. Was auch immer passiert - McLaren wird sich um meine Karriere kümmern. Außerdem ist es nicht so, dass ich mich nur um ein McLaren-Cockpit bemühe. Das tue ich zwar auch, aber wenn es keine freie Stelle gibt, dann werde ich mich gemeinsam mit Ron Dennis, Eric Boullier und meinem Management woanders umsehen."