Button trotzt der Krise: "Wäre auch ohne Formel 1 glücklich"

McLaren-Pilot Jenson Button zeigt sich trotz enttäuschendem Formel-1-Saisonauftakt kämpferisch - Wie lange hält die gute Miene zum bösen Spiel?

(Motorsport-Total.com) - Null Punkte. Der WM-Stand des McLaren-Honda-Teams zeigt eindeutig, wo das Team steht. Nämlich ganz am Anfang. Zwar war vielen schon vor dem Formel-1-Saisonauftakt in Australien klar, dass McLaren mit Motorenpartner Honda noch nicht mit der Konkurrenz mithalten können wird, dass man aber auch nach dem Europaauftakt noch immer ohne Punkte dasteht, zeigt die Schwierigkeit des Unterfanges.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Trotz schlechter Ergebnisse immer ein Lächeln auf den Lippen: Jenson Button Zoom

Jenson Button, der sowohl mit Honda als auch mit McLaren bereits viele Jahre zusammengearbeitet hat, gibt zu, dass es im Moment nicht allzu rosig aussieht für das britische Traditionsteam aus Woking: "Es ist niemals toll in so einer Position zu sein, aber die meisten von uns stecken während ihrer Karriere einmal in solch einer Situation. Wäre ich nicht in der Formel 1, dann wäre ich immer noch ein glücklicher Mensch. Aber ich habe mir gedacht, dass es interessant sein könnte, wieder mit Honda zu arbeiten", so Button bei 'f1i.com'.

Button fuhr bereits von 2003 bis 2008 für BAR und Honda. "Es war bisher ein aufregendes Jahr. Wir haben mit gar keinem Tempo begonnen und haben uns jedes Rennen verbessert. Ich denke, es ist für jeden, der involviert ist, spannend zu sehen, dass wir jedes Mal, wenn wir ins Auto steigen, Fortschritte machen." Der Weltmeister von 2009 weiß aber auch: "Man wird niemals das erste Rennen mit einem neuen Hersteller gewinnen."

Zufrieden mit dem, was man hat

Die Formel 1 sei eben so konkurrenzfähig, so Button. Er fragt sich, was gewesen wäre, hätte man in Australien tatsächlich gewonnen: "Was hätte das über Red Bull, Mercedes und Ferrari ausgesagt? Ich denke, wir machen einen großartigen Job mit dem, was wir haben."

Für den Briten, der seit 2000 in der Königsklasse unterwegs ist, war die Partnerschaft zwischen Honda und McLaren kein Neustart: "Würde ich nicht sagen, aber offensichtlich war es für uns alle sehr schwierig am Beginn des Jahres. Wir waren zwei Runden und dreieinhalb Sekunden langsamer im ersten Rennen. Wir wussten, dass es hart werden würde, aber du weißt eben nie, wie hart es wirklich wird."


Fotostrecke: Honda-Meilensteine in der Formel 1

Selbst wenn man Punkte geholt hätte in den vergangenen Rennen, wäre man nicht zufrieden: "Das ist immer noch keine Position, mit der wir uns wohl fühlen, weil wir zwei Fahrer sind, die beide Weltmeisterschaften gewonnen haben und ein Team und ein Motorenhersteller, die ebenfalls viele Weltmeisterschaften gewonnen haben. Wir sind hier, um in Zukunft zu gewinnen."

"Wir sind hier, um in Zukunft zu gewinnen." Jenson Button

Stotternder Start...

Davon ist man aber zumindest bisher noch weit entfernt gewesen. Unlängst wurde eine Anekdote aus dem McLaren-Team bekannt, die zeigt, wie schlecht es um das Team am Beginn der Saison stand. Da der McLaren MP4/30 beim Rausfahren aus der Garage stotterte und seltsame Geräusche machte, ließen Renndirektor Eric Boullier und Ron Dennis veranlassen, dass die Mechaniker eine Einstellung erarbeiten, damit der McLaren die Box sanfter verlässt. Dies war zuvor noch nicht geschehen, weil die Ingenieure mit zu vielen anderen Problemen am Auto beschäftigt waren.

"Ron und ich haben die Ingenieure gefragt, ob sie eine Einstellung erarbeiten können, damit das Auto nicht so dämlich aussieht beim Wegfahren. Das ist nicht gut, wenn du dein Auto so siehst. Schau dir die anderen Autos an, alle fahren schön aus der Garage", so Boullier gegenüber der 'BBC'.