• 09.04.2015 16:04

  • von Dominik Sharaf

Lotus und seine Hintermänner: Wie stark kriselt es finanziell?

Luxemburgische Medien berichten von einer Insolvenz des Teilhabers Gravity, das Unternehmen dementiert - Um Lopez' Genii ist es allerdings nicht gut bestellt

(Motorsport-Total.com) - Hiobsbotschaften aus dem Lotus-Lager sind zuletzt rarer geworden. Im Vorfeld des China-Grand-Prix machen neue Meldungen die Runde, die die Sportmanagement-Firma Gravity um Teamchef Gerard Lopez und seinen Partner Eric Lux betreffen. Sie besitzt die Mehrheit am Formel-1-Team. Es geht um Geschäftsbilanzen der Mutterfirma Genii Capital, die ein dickes Minus für 2013 ausweisen - und es wegen der Verluste bei Gravity möglich erscheinen lassen, dass die Tochter Konkurs anmeldet.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Die Lotus-Mannschaft warnt seit langer Zeit energisch vor den Problemen der Formel 1 Zoom

Gravity bestreitet die Gerüchte am Donnerstag in einer Stellungnahme und weist "jede Erwähnung dessen, dass das Unternehmen zahlungsunfähig wäre", von sich. Fest steht allerdings, dass Genii im Jahr 2013 Verluste in Höhe von 2,615 Millionen Euro zu verkraften hatte und nur über rund 31.000 Euro Kapital verfügt. Dazu hat es eine Neuverschuldung in Höhe von elf Millionen Euro gegeben, die die Verbindlichkeiten auf 71,4 Millionen Euro anwachsen lässt. Zahlen, die die Situation beim Lotus-Formel-1-Team beschreiben, wurden im Zuge dessen nicht veröffentlicht.

Bezüglich Genii lässt Lopez gegenüber luxemburgischen Medien verlauten, es handele sich um Schulden, die auf unternehmensinterne Anleihen zurückzuführen seien. Anders bei Gravity, wo ein 24,4 Millionen Euro großes Finanzloch klaffen soll. Es machen Gerüchte von internen Differenzen die Runde, schließlich gehören Genii nur zwei Drittel am Unternehmen: Der Rest befindet sich im Besitz des Sportmäzens und Baulöwen Flavio Becca, der angeblich mit Lux im Clinch liegt und die Insolvenz befürwortet.

Von offizieller Seite gibt es ein Dementi: Vielmehr hätte es auf der Jahreshauptversammlung von Gravity verschiedene Sichtweisen auf Probleme gegeben, wobei sich Beccas Firma Promobe bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Fortsetzung gemeinsamer Geschäftsaktivitäten verschrieben hätte. Bei Gravity unter Vertrag stehen auch Lotus-Einsatzfahrer Romain Grosjean und Testpilot Esteban Ocon.