Wie Silverstone mit der Formel 1 Geld verdienen will

Die Lizenzgebühr von Silverstone mit Bernie Ecclestone wird jedes Jahr teurer: Dennoch setzte man Maßnahmen, um den Ticketverkauf anzukurbeln - Mit Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Die europäischen Traditionsstrecken kämpfen dieser Tage mit finanziellen Problemen: Der Nürburgring und der Hockenheimring können sich die Formel 1 kaum noch leisten und leiden unter dem Zuschauerrückgang, Spa-Francorchamps ist ebenfalls keine Goldgrube, Monza bangt um seinen Grand Prix und selbst Silverstone sieht sich mit enormen finanziellen Herausforderungen konfrontiert.

Titel-Bild zur News: Zuschauer, Fans

Tradition: Die britischen Fans begeistern sich nach wie vor für die Formel 1 Zoom

Und das, obwohl der Klassiker im "Home of British Motor Racing" jedes Jahr im Gegensatz zu den meisten anderen Rennen vor gut besuchten Rängen stattfindet. Ursache dafür ist der über 17 Jahre laufende Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, den man 2009 abschloss. Darin ist eine Klausel enthalten, die die Lizenzgebühr für Silverstone jedes Jahr teurer werden lässt.

Der Kurs befindet sich im Besitz des ehrwürdigen British Racing Drivers Club (BRDC), dessen Geschäftsführer Patrick Allen, der erst seit Anfang des Jahres im Amt ist, auf ein neues Geschäftskonzept setzt: Er hat den Preis bei 1.000 Stehplatz-Tickets um mehr als ein Drittel (von 99 auf 56 Pfund) herabgesetzt - sie waren innerhalb von nur 22 Minuten vergriffen. Im Laufe des Tages dehnte er den Versuch auf den gesamten Tag aus und verkaufte somit über 6.000 Stehplatz-Tickets, wobei 36 Prozent der Leute inzwischen auf ein teureres Ticket aufstockten.

Zudem setzt Allen auf eine familienfreundlichere Strategie und bietet für Kinder unter elf Jahren freien Eintritt an. Er ist davon überzeugt, dass man so auch die ständig steigende Lizenzgebühr stemmen kann. Bislang geben ihm die Zahlen Recht, denn der Ticketverkauf läuft bislang um 22 Prozent besser als im Vorjahr. "Wir müssen versuchen, die Anzahl der Leute an der Strecke zu vergrößern, damit der Vertrag ertragreich bleibt", stellt der BRDC-Geschäftsführer gegenüber der 'Press Association' klar.

Bernie Ecclestone

Der Vertrag mit Ecclestone bringt die Silverstone-Promoter unter Zugzwang Zoom

Er sieht es nicht als grundlegenden Fehler, dass seine Vorgänger diese Art von Vertrag mit Ecclestone unterzeichnet haben: "Ich denke, es handelt sich immer noch um einen der besseren Verträge im Kalender. Klarerweise hätten wir gerne einen besseren, aber es gibt keinen Grund, sich jetzt zu beschweren. So ist es nun mal. Jetzt müssen wir versuchen, damit Geld zu verdienen, damit wir die Strecke 360 Tage im Jahr führen können."