Lotus tröstet deutsche Formel-1-Fans: "Das passiert eben..."

Lotus' stellvertretender Teamchef Federico Gastaldi sieht die Formel 1 "auf dem richtigen Weg" und glaubt für 2016 an eine Rückkehr des Deutschland-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 macht in diesem Jahr erstmals seit der Saison 1960 einen Bogen um Deutschland, richtet dort keinen Grand Prix aus (Formel-1-Datenbank: Alle Großen Preise von Deutschland). Im Zuge des angedachten jährlichen Wechsels wäre anno 2015 eigentlich der Nürburgring dran gewesen, doch die prekäre Finanzlage der Traditionsrennstrecke in der Eifel lässt einen Besuch der Königsklasse in diesem Jahr nicht zu. Ob sich daran in Zukunft etwas ändert, ist fraglich.

Erstmals seit 1960: Deutschland ist im Formel-1-Kalender außen vor Zoom

Auch in Hockenheim, wo die Formel 1 gerüchteweise zum zweiten Mal in Folge nach 2014 hätte gastieren können, musste man in dieser Woche die Notbremse ziehen. Somit umfasst die Formel-1-Saison 2015 nur noch 19 statt der ursprünglich angedachten 20 Rennen (Der Formel-1-Kalender der Saison 2015). Die offizielle Bestätigung wird im Rahmen der heutigen Sitzung des FIA-Weltrats in Genf erwartet.

Während die Formel-1-Fans in Deutschland Trübsal blasen und auch das Weltmeisterteam Mercedes sowie die deutschen Fahrer Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Nico Hülkenberg in diesem Jahr ohne Heimspiel auskommen müssen, macht der stellvertretende Lotus-Teamchef Federico Gastaldi den Enttäuschten Mut: "Natürlich ist es für alle Beteiligten schade, vor allem für die deutschen Fans, die zum Rennen anreisen wollten. Doch so etwas passiert eben manchmal in der Welt der Wirtschaft. Ich bin mir sicher, dass wir 2016 zurückkehren werden", so Gastaldi, dessen Arbeitgeber Lotus in dieser Saison erstmals mit Mercedes-Antrieb ausrückt.

Trotz des aus Zuschauersicht wenig berauschenden Saisonauftakts in Melbourne, bei dem gerade einmal 13 Autos an den Start gingen, ist der stellvertretende Lotus-Teamchef überzeugt, dass die Formel 1 "wieder auf dem richtigen Weg" ist. "Hinsichtlich der Action auf der Strecke mag das Rennen kein Klassiker gewesen sein, dennoch gab es einige interessante Zweikämpfe im Feld und einige gute Einstände von neuen Fahrern." Damit spricht Gastaldi vor allem auf die starken Grand-Prix-Debüts von Sauber-Pilot Felipe Nasr (Platz fünf) und Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz jun. (Platz neun) an.

Federico Gastaldi von Mercedes-Kunde Lotus glaubt an ein Deutschland-Comeback Zoom

Und was sagt die Nummer zwei bei Lotus hinter Teamchef Gerard Lopez zur erdrückenden Dominanz des Mercedes-Werksteams? "Es liegt auf der Hand, dass wir uns alle kräftig ins Zeug legen müssen, um es mit Mercedes aufzunehmen. Doch aus diesem Grund sind wir hier. Wir arbeiten fieberhaft daran", so Gastaldi. Beim Grand Prix von Malaysia am 29. März will Lotus die ersten WM-Punkte des Jahres einfahren.

Der Saisonauftakt in Australien entwickelte sich für die Truppe aus Enstone nach vielversprechenden Rundenzeiten in den Freien Trainings und im Qualifying schließlich zum Albtraum: Pastor Maldonado musste nach einer Kollision im Mittelfeld schon in der ersten Kurvenkombination der ersten Runde die Segel streichen. Teamkollege Romain Grosjean stellte seinen E23 unmittelbar darauf mit Leistungsverlust ab.