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McLaren-Honda: Magnussen nimmt Crash auf seine Kappe

Kevin Magnussen crasht im zweiten Training in Melbourne in die Streckenbegrenzung - Jenson Button hat mit dem McLaren-Honda drei Sekunden Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Nach den vielen technischen Schwierigkeiten bei den Wintertestfahrten ist McLaren-Honda mit gedämpften Erwartungen zum Saisonauftakt nach Australien geflogen. Die Zuverlässigkeit ist das größte Fragezeichen. Wie schnell der neue MP4-30 tatsächlich ist, ist ebenfalls noch ungewiss, da bei den Tests keine Performance-Versuche gefahren wurden. Die Rundenzeiten waren im Albert Park auch im zweiten Freien Training nicht ermutigend. Jenson Button war um 3,7 Sekunden langsamer als die Mercedes-Spitze.

Immerhin konnte der Ex-Weltmeister am Nachmittag 21 Runden drehen. Für Teamkollege Kevin Magnussen war der Tag durch einen Unfall vorzeitig vorbei. "Ich versuchte, am Bremspunkt für Kurve sechs zu attackieren und verlor dann die Kontrolle über das Heck", berichtet der Ersatzmann für Fernando Alonso. "Das Auto erwischte noch den Scheitelpunkt, aber dann brach es plötzlich aus. Ich konnte den Einschlag nicht verhindern."

Der 22-jährige Magnussen nimmt die Schuld auf seine Kappe: "Es war ein Fahrfehler. Schade, aber diese Dinge können passieren. Das Leben geht weiter. Positiv ist, dass die Balance und das Gefühl für das Auto sehr gut sind. Wir sind nicht sehr schnell, aber die Balance des Autos ist fast optimal. Wir müssen noch viele Fortschritte machen, aber die Basis ist gut." Durch den Unfall belegte der Däne mit über fünf Sekunden Rückstand den 16. und letzten Platz.

Positiver bezeichnet Button seinen Trainingstag: "Wir sind leider nicht so viel gefahren wie gehofft, aber die Balance fühlt sich nicht so schlecht an. Da wir im ersten Training kaum gefahren sind, war es am Nachmittag schwierig, eine Basisabstimmung zu machen. Man kann ein Auto nicht mit einer gezeiteten Runde abstimmen. Deshalb hatten wir nicht den Schwung, den wir normalerweise ins zweite Training mitnehmen", sagt der Routinier.

Jenson Button

Jenson Button hatte am Nachmittag mehr als drei Sekunden Rückstand. Zoom

Auch Button betont, dass die Balance des MP4-30 in Ordnung ist: "Es gibt noch Probleme zu lösen, aber die Basis des Autos fühlt sich nicht so schlecht an. Wir wissen, dass es nicht einfach wird, aber wir arbeiten als Team gut zusammen. Hoffentlich sind wir früher als später konkurrenzfähig. Wir müssen noch viel arbeiten, aber das war uns vor der Saison klar." Im ersten Freien Training trat an einem Auto ein Elektronikproblem auf.

Teamchef Eric Boullier betont, dass McLaren und Honda als ein Team arbeiten. Trotz der vielen Pannen ist die Atmosphäre gut. "Unsere Rundenzeiten zeigen, dass noch viel Arbeit vor uns steht. Es war ein schwieriger Tag, aber das haben wir gewusst. Das Feedback der Fahrer ist ein Indikator für das Potenzial", so der Franzose. "Das stimmt uns für die Zukunft zuversichtlich. Es ist auch ein schöner Zufall, dass Hondas neue Ära mit uns im gleichen Land beginnt, wo die alte geendet hat." Im Jahr 1992 gewann Gerhard Berger für McLaren-Honda das Saisonfinale in Adelaide.