• 11.03.2015 17:25

  • von Roman Wittemeier

Giedo van der Garde kämpferisch: "Ich bin bereit!"

Formel-1-Pilot Giedo van der Garde sieht in einem möglichen Renneinsatz für Sauber beim Auftakt in Melbourne kein Problem: "Ich bin so fit wie noch nie"

(Motorsport-Total.com) - Die Cockpitvergabe bei Sauber wird kurz vor dem Formel-1-Saisonauftakt 2015 in Melbourne vor Gericht entschieden. Der Niederländer Giedo van der Garde, der im vergangenen Jahr als Testpilot bei den Schweizern angestellt war, pocht auf einen seiner Ansicht nach gültigen Vertrag als Einsatzpilot 2015. Der 29-Jährige bekam vor einem schweizerischen Schiedsgericht ebenso Recht wie vor dem Obersten Gerichtshof des australischen Bundesstaates Victoria in Melbourne.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Ist nach Melbourne gekommen, um einen Sauber zu fahren: Giedo van der Garde Zoom

Die klare Ansage der Richter: Van der Garde steht auf Basis der vorgelegten Verträge ein Renncockpit in der Formel-1-Saison 2015 zu. Sauber hat hingegen Felipe Nasr und Marcus Ericsson als Stammpiloten benannt. Für den Niederländer, der durch seinen reichen Schwiegervater Marcel Boekhoorn (unter anderem Teilhaber von McGregor) unterstützt wird, wäre nach aktuellem Stand gar kein Platz im Team - zumindest nicht als Grand-Prix-Pilot. Aber die Rechtslage scheint dies zu erfordern.

Nach der Verkündung des Urteils in Melbourne will man sich bei Sauber "die Zeit nehmen, die Konsequenzen dieses Entscheids zu verstehen sowie die Auswirkungen auf unseren Saisonstart zu evaluieren", so Teamchefin Monisha Kaltenborn. Die Anwälte des Teams aus Hinwil haben Berufung eingelegt. In den kommenden Stunden soll eine endgültige Entscheidung über einen möglichen Renneinsatz von van der Garde fallen.

Spielt das Thema Sicherheit eine Rolle?

Sauber hatte vor Gericht zunächst argumentiert, dass es ein nicht kalkulierbares Risiko sei, den Niederländer in ein nicht für ihn vorbereitetes Auto zu setzen, das er zudem nie getestet habe. Die Richter kamen dieser Argumentation nach einer Anhörung eines FIA-Vertreters zum Thema Sicherheit nicht nach. In der Formel 1 dauert die genaue Anpassung eines Rennsitzes drei bis vier Stunden. Experten sehen auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' keinerlei sicherheitsrelevante Schwierigkeiten.

"Allerdings können wir nicht die Sicherheit unseres Teams, oder anderer Fahrer auf der Strecke gefährden, nur um dem Wunsch eines unvorbereiteten Fahrers nachzukommen, Rennen für uns zu bestreiten. Und dies in einem Fahrzeug, das auf zwei andere Fahrer zugeschnitten wurde", stellt Kaltenborn noch einmal dar. Das Auto lässt sich anpassen, der Fahrer hat Anspruch auf eine Superlizenz und gibt sich in Sachen Fitness offenbar keine Blöße.


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"Ich bin glücklich, fit und bereit", wird van der Garde von 'telegraaf.nl' (Verlag gehört ebenfalls Boekhoorn) zitiert. "Ich freue mich auf die Rückkehr ins Team, werde hart arbeiten und am Wochenende mein Bestes geben. Ich hatte eine gute Beziehung zum Team - und die habe ich immer noch", will der 29-Jährige die Wogen glätten. "Ich bin so fit wie noch nie. Ich habe seit drei Monaten intensiv trainiert." Wen wird van der Garde im Fall der Fälle verdrängen? "Das muss das Team entscheiden. Das ist nicht meine Sache."