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  • 01.03.2015 14:02

  • von Lawrence Barretto (Haymarket)

Force India bittet Ecclestone um finanzielle Unterstützung

Während Force India mit Ecclestone über finanziellen Support spricht, versichert der stellvertretende Teamchef Robert Fernley, dass man in Melbourne antritt

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 befindet sich nun schon seit Monaten in einer angeregten Kostendiskussion. Force India, Sauber und Lotus waren im vergangenen Jahr infolge der Pleiten von Caterham und Marussia die Vorreiter einer Bewegung, deren Ziel es ist, mehr Unterstützung für die kleinen Teams sicherzustellen.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley

Zukunft des Teams in Gefahr: Robert Fernley bittet Bernie Ecclestone um Geld Zoom

Was Force India betrifft, so wurde eine Teilnahme an der Saison 2015 bereits in Frage gestellt, nachdem es beim Bau des neuen Autos zahlreiche Verzögerungen gegeben hat. Am Freitag dieser Woche - zweieinhalb Tag vor Ende der Wintertestfahrten - war der neue Bolide zum ersten Mal auf der Strecke.

Wie der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley zu verstehen gibt, waren die Verzögerungen die Folge einer Kombination aus mehreren Faktoren. So mussten beispielsweise Zulieferer früher als geplant bezahlt werden. Das wiederum hatte Auswirkungen auf den Cashflow.

Force India nicht das einzige Team in Schwierigkeiten

Gleichzeitig lässt Fernley wissen, dass man bei Bernie Ecclestone um Unterstützung gebeten hat: "Uns ist bisher nicht geholfen worden, aber hoffentlich werden wir bald Hilfe erhalten. Wir sprechen gerade darüber und Bernie zeigt sich äußerst verständnisvoll. Er ist ein Racer, der aus seiner eigenen Erfahrung heraus weiß, wie schwierig das ist. Ich glaube, er versteht, dass die Lage ernst ist."

Auf die Frage, ob Force India in zwei Wochen in Australien antreten wird, entgegnet Fernley: "Es wird sehr schwierig, aber wie immer werden wir es schaffen. Wir bauen gerade das zweite Auto auf. Das Ganze setzt sich Stück für Stück zusammen, aber es wird nicht einfach. Es war ohnehin den ganzen Winter hindurch nicht einfach. Wir haben dem Inhaber der kommerziellen Rechte klar zu verstehen gegeben, dass wir Probleme haben. Wir sind aber nicht die einzigen. Für Lotus und Sauber gilt das genauso."

"Wir haben dem Inhaber der kommerziellen Rechte klar zu verstehen gegeben, dass wir Probleme haben. Für Lotus und Sauber gilt das genauso." Robert Fernley

So gibt es auch Gerüchte, dass womöglich auch Lotus und Sauber auf eine Teilnahme am Saisonauftakt verzichten müssen. "Wir tun unser Bestes. Wir werden vor Ort sein", sagt ein Sprecher des Sauber-Teams im Hinblick auf den Grand Prix von Australien. Seitens Lotus will man sich zur finanziellen Situation nicht äußern, betont aber dass man in Melbourne antreten werde.

Schwierige Phase für die Zulieferer

Fernley merkt abschließend an, dass einige Formel-1-Zulieferer angesichts der Pleiten von Marussia und Caterham unter Druck geraten sind: "Man darf nicht unterschätzen, was die Insolvenz von Caterham und Marussia für die Zulieferer bedeutet. Das war ein riesiger Schlag und ist es noch immer. Diese Jungs haben eine schwierige Zeit hinter sich."

"Sie haben uns über all die Jahre unglaublich unterstützt. Jetzt mussten wir einspringen und sie unterstützen. Das hat uns im Hinblick auf unser eigenes Programm zurückgeworfen", erklärt der stellvertretende Force-India-Teamchef.