Technikchef Key: Warum Toro Rosso Unrecht getan wird

Toro-Rosso-Technikchef James Key verteidigt sein Team gegen den Vorwurf, nach fast einem Jahrzehnt in der Formel 1 bessere Ergebnisse einfahren zu müssen

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso wurde nur ein Jahr nach dem Red-Bull-Team gegründet. Doch während das A-Team des österreichischen Energy-Drink-Konzerns sechs Jahre benötigte, ehe man zur dominanten Kraft wurde, rutschte die Truppe von Franz Tost nach einer starken Phase Ende des vergangenen Jahrzehnts ins hintere Mittelfeld zurück.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz jun.

Toro Rosso hat einige turbulente Jahre hinter sich Zoom

Hätte Toro Rosso in den vergangenen Jahren mehr erreichen müssen? Nicht, wenn es nach Toro-Rosso-Technikchef James Key geht. Der Brite stieß 2012 zum Team aus Faenza und beerbte dort den langjährigen Technikchef Giorgio Ascanelli. Key, der von Sauber kam, ist gegenüber 'f1i.com' der Ansicht, dass dem Team bei der Bewertung Unrecht getan wird: "Es gibt kein wirkliches Erbe. Es gibt keine zehn Jahre Entwicklungszeit eines gewissen Bereichs des Autos, wo jede Menge Daten gewonnen wurden, wodurch es dann sehr einfach ist, die richtige Richtung einzuschlagen."

Key spielt darauf an, dass der Bolide bis 2009 von Red Bull Technology in Milton Keynes entwickelt wurde, und man dann durch eine Reglementänderung in Faenza quasi bei null anfangen musste.

Dazu kommt, dass der ehemalige Sauber-Mann das Team seit seiner Ankunft umstrukturierte und auch die Herangehensweise änderte: "In den vergangenen Jahren haben wir den etwas konservativen Weg verlassen und haben uns auf ziemliche Abenteuer eingelassen, haben Sachen gemacht, die weit darüber hinausgehen, wie vor zwei oder drei Jahren mit dem Auto gearbeitet wurde. Das sieht man von außen nicht."

Toro Rosso-Team

Sebastian Vettel fuhr 2008 in Monza den bislang einzigen Toro-Rosso-Sieg ein Zoom

Diese Änderung der Herangehensweise sorgte zusätzlich dafür, dass das Team immer wieder Neuland betrat, was auch für die umgebaute Mannschaft gilt: "Was die Struktur, die Leute und die Führungskräfte der Abteilungen angeht, ist unser aktuelles Team ungefähr 18 Monate alt. Es ist also immer noch ziemlich jung."