Sicherheitslösung: Mercedes präsentiert "Klobrille"

Das Mercedes-Team hat bei einem Treffen der technischen Arbeitsgruppe eine neue Sicherheitslösung rund um das offene Cockpit der Formel-1-Wagen vorgestellt

(Motorsport-Total.com) - Es sieht aus wie ein Kranz, ein Heiligenschein über dem Helm des Fahrers, manche behaupten sogar wie eine Klobrille: das neuen Sicherheitskonzept von Mercedes. Man hat sich beim Weltmeisterteam des vergangenen Jahres Gedanken über den Schutz des Kopfes der Piloten, der nach wie vor nur mit einem Helm geschützt wird, gemacht.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Cockpit-Öffnung als Achillesferse: Wie schützt man den Kopf am besten? Zoom

Laut 'auto motor und sport' sieht die silberne Lösung in etwa so aus: Ein Ring aus Metallstreben wird über der Cockpit-Öffnung angebracht, und am vorderen Cockpit-Rand mit einer zentralen Strebe befestigt. Die Sicht der Fahrer darf dabei nicht eingeschränkt werden, aber trotzdem muss die Halterung einen Aufprall, wie jenen von Jules Bianchi (der Marussia-Pilot erlitt bei einem Zusammenprall mit einem Bergekran im Zuge des Grand Prix von Japan schwere Kopfverletzungen) standhalten.

Schon lange ist der ungeschützte Bereich der Cockpit-Öffnung ein Sicherheitsproblem in der Formel 1 und wird immer wieder neu diskutiert. Risiken bergen auch lose Teile oder Reifen auf der Strecke. Dies war auch der Grund für den schweren Unfall von Felipe Massa in Ungarn 2009, als sich eine Metallfeder vom vor ihm fahrenden Brawn von Rubens Barrichello löste und während der Fahrt den Kopf des Brasilianers traf.

Die FIA testete bereits mehrere Konzepte, um die Sicherheit rund um den Kopf der Fahrer zu verbessern. Auch Glaskuppeln, die bei Düsenjets eingesetzt werden, wurden Tests unterzogen, haben aber nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Bei geschlossenen Cockpits besteht außerdem die Gefahr, dass ein Fahrer bei einem Zwischenfall eingeschlossen wird.