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  • 06.02.2015 18:50

  • von Dominik Sharaf

Kaltenborn: Hybridnovelle war Gift für den Sponsorenmarkt

Die Sauber-Teamchefin erklärt, wieso mit den neuen Antrieben "alles falsch" gemacht wurde und warum die Investoren aus Russland weiter auf sich warten lassen

(Motorsport-Total.com) - Der Sauber C34 könnte trotz der Millionen der Banco do Brasil ein paar neue Sponsorenaufkleber gut gebrauchen. Der Lack des Boliden funkelt noch vorwiegend blau, doch so einfach lassen sich die Unternehmen nicht mehr von der Formel 1 überzeugen. Teamchefin Monisha Kaltenborn klagt über das Image der Hybridantriebe: "Diesen Negativpunkt auszuräumen ist für als Team noch viel schwieriger", sagt sie der 'Motorsport aktuell'. "Da ist die Grundeinstellung zur Formel 1 betroffen."

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Kaltenborn muss bei Sponsoren im Moment ihren Charme spielen lassen Zoom

Aus Sicht der Österreicherin ist bei der Einführung der V6-Turbomotoren mit diversen Systemen zur Energierückgewinnung vieles nicht richtig gelaufen. Zumal die Technologie dank ihrer großen Effizienzsteigerung und ihrer Nähe zu Trends auf dem Endverbraucher-Markt großes Potenzial bietet: "Wir haben uns da alle keinen Gefallen getan", spielt Kaltenborn auf die Diskussion um die Attraktivität und den Sound an. "Wenn wir etwas falsch machen konnten, dann haben wir es getan."

Für die Abstinenz der versprochenen Investoren aus Russland gibt es offenbar andere Gründe, die Kaltenborn nicht beim Namen nennt. "Eine sehr komplexe Situation, die für uns als Außenstehende nur sehr schwierig zu durchschauen ist", meint sie. "Man kriegt immer sehr unterschiedliche Meldungen. Da kann es von irgendwo ein positives Signal geben, dann von woanders wieder ein Stopp. Das Wirtschaftsleben ist sehr eng mit dem politischen Leben verknüpft."

Kaltenborn befürchtet, mit dem Gesamtpaket Formel 1 die Jugend nicht mehr anzusprechen und glaubt nicht, dass Facebook, Twitter und Co. den teils übertriebenen Erwartungen gerecht werden können: "Andererseits ist Social Media nicht die Rettung", findet die studierte Juristin, will der Formel 1 mit Sauber aber trotz der zahlreichen sportlichen und politischen Rückschläge die Treue halten: "Ausstieg ist für uns keine Option. Formel 1, das ist unser Kerngeschäft hier in Hinwil."