Formel-1-Kalender: Warum Bahrain gegen Katar Veto einlegt

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wollte mit Katar ein weiteres Rennen in der Golfregion aufnehmen, scheiterte aber am Veto von Bahrain: Die Hintergründe

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte in den vergangenen Jahren alle Hände voll zu tun, einen Kalender mit 20 Rennen zu etablieren. Es gibt zwar immer wieder neue Nationen, die in den Grand-Prix-Sport drängen, dafür brechen andere Rennen wieder weg, weil der finanzielle Erfolg ausbleibt, wie zuletzt Südkorea, die Türkei oder vielleicht sogar Deutschland.

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Es sieht schlecht aus, dass in Katar in absehbarer Zeit ein Grand Prix stattfindet

Kürzlich schien der Brite aber mit Katar einen Goldgriff gemacht zu haben. Das Emirat am Golf wollte dafür sogar eine Rekord-Lizenzgebühr in Höhe von rund 60 Millionen Euro pro Jahr zahlen. Im Gespräch waren ein Stadtkurs in Lusail oder ein Rennen auf dem Losail International Circuit.

Doch die ehrgeizigen Pläne drohen jetzt zu scheitern - am Veto von Bahrain. Das Wüstenkönigreich fühlt sich in seiner Stellung in der Region bedrängt. "Wir sind nicht sicher, ob die Region schon für ein weiteres Formel-1-Rennen bereit ist", sagt Kronprinz Scheich Salman bin Hamad bin Isa Al Chalifa gegenüber 'Crash.net'. Bahrain trägt den Grand Prix auf dem Bahrain International Circuit in Sachir seit 2004 aus.

Derzeit könne man "wirklich nur spekulieren, wie dieses Rennen aussehen und wie es sich abheben würde", verweist er auf die Pläne von Katar. "Ich bin aber sicher, dass wir so etwas durch das weiterhin wachsende Interesse an unserem Sport in Zukunft begrüßen würden."

Warum die Verantwortlichen aus Bahrain diesbezüglich überhaupt Mitspracherecht haben? Das liegt am Vetorecht, das Formel-1-Boss Bernie Ecclestone den Bahrainern bei der Vertragsunterzeichnung zubilligte. Das scheint sich jetzt rächen. "Ich habe die Leute zusammengebracht und sie gefragt: Könnt ihr das klären?", sagt Ecclestone gegenüber 'Pitpass.com'. "Und sie haben es nicht hinbekommen."

Vor einigen Jahren war Ecclestone mit dem Kalender-Neuankömmling Abu Dhabi bereits in einer ähnlichen Situation. Damals zeigten sich die Bahrainer einverstanden. "Es war immer klar, dass es da keine Rivalität gibt", sagt der Kronprinz von Bahrain. "Unser Rennen findet zu Saisonanfang statt, Abu Dhabi am Ende. Außerdem konzentriert sich unser Rennen viel mehr auf die Golfregion, Abu Dhabi aber auf ein internationales Publikum. Es ist also genug Platz für beide da." Bei Katar sei dies allerdings nicht der Fall.