powered by Motorsport.com
  • 07.01.2015 11:43

  • von Dominik Sharaf

Zu teuer, zu unbeliebt: US-Grand-Prix unter öffentlichem Druck

Ein Medienbericht aus Austin wirft kein gutes Licht auf den CoTA: Subventionen des Bundesstaates enorm hoch, aber Totentanz abseits der Rennwochenenden

(Motorsport-Total.com) - Die US-Rückkehr der Formel 1 auf den Circuit of The Americas (CoTA) gilt als Erfolgsstory. Drei Jahre nach der Premiere auf der Hermann-Tilke-Bahn in Texas werden jedoch kritische Stimmen laut. Und die kommen aus der eigenen Stadt: In einem ausführlichen Artikel argumentiert das 'Austin Business Journal', warum das knapp 400 Millionen Euro teure Projekt bisher keine lohnende Angelegenheit war. Die Richtigkeit der offiziellen Zuschauerzahlen stellt das Wirtschaftsmagazin sogar infrage.

Titel-Bild zur News: Circuit of The Americas, Austin

In den Augen einiger Texaner ist der CoTA eher Millionengrab als Erfolgsprojekt Zoom

Konkret geht es um rund 29 Millionen US-Dollar (umgerechnet 24,3 Millionen Euro), die die Strecke jährlich aus einem öffentlichen Topf des Bundesstaates Texas für die Unterstützung von Großveranstaltungen erhält. Die Summe wirkt vor dem Hintergrund, dass für das NASCAR-Rennen auf dem Texas Motorspeedway nur circa 544.000 US-Dollar (456.000 Euro) fließen, gigantisch. Teil des Problems ist offenbar auch, dass auf dem CoTA nur wenig Alltagsbetrieb herrscht.

Seit der Eröffnung mit dem Formel-1-Rennen 2012 gab es nur elf Motorsport-Events. Unter ihnen befanden sich zwar Hochkaräter wie die MotoGP oder die Langstrecken-WM (WEC), allerdings ist das auch aufgrund der drückenden Steuerlast keine automatische Abhilfe. Die finanzielle Förderung Texas' für das Gastspiel der Königsklasse hat in den vergangenen zwei Jahren nur um elf Prozent abgenommen und bleibt damit eine kostspielige Angelegenheit. Will ein neuer Gouverneur diesen Ausgabenberg loswerden?

Rick Perry, der an der Initiierung maßgeblich beteiligt war, scheidet am 20. Januar aus dem Amt aus. Hinzu kommt, dass in den USA die Kandidaten Schlange stehen: New Jersey arbeitet weiter am Rennen vor der New Yorker Skyline und einem Lebenstraum Bernie Ecclestones, Las Vegas hat sich mit einem neuen Projekt ins Spiel gebracht, Long Beach könnte in die Verhandlungen in einigen Jahren ernsthaft einsteigen.

Und dann ist da noch der 2015 zurückkehrende Mexiko-Grand-Prix, der ausgerechnet von Tavo Hellmund vorangetrieben wird. Er hatte den CoTA nach seinem Ausscheiden aus dem Projekt in einen Rechtsstreit gezwungen und könnte sich außergerichtlich ebenfalls ein Stück vom üppigen Dollarkuchen gesichert haben.